Frage an Sascha Raabe von Markus V. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Viel,

besten Dank für Ihre Frage. Gerne führe ich Ihnen nachstehend meinen Standpunkt zum Thema Fracking näher aus.
Ich stehe Fracking insgesamt skeptisch gegenüber und teile die Sorgen, die viele Bürgerinnen und Bürger haben. Ich erachte es für absolut richtig, dass es Fracking zur Förderung von Schiefergas- und Kohleflözgas zu wirtschaftlichen Zwecken auf absehbare Zeit in Deutschland nicht geben wird, denn dafür liegen uns keine ausreichenden Erkenntnisse zur Einschätzung der Folgen vor.

Dies wurde auch bereits im Koalitionsvertrag festgehalten: Mit Fracking darf keinerlei Gefährdung der Gesundheit sowie eine Beeinträchtigung des Grundwassers einhergehen. Dort wurde auch auf das hohe Risikopotenzial von Fracking hingewiesen sowie die bislang ungeklärten Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen von Fracking auf Mensch, Natur und Umwelt ausdrücklich formuliert.

Wir verfügen bisher nicht über genügend wissenschaftliche Erkenntnisse, die die Frage nach den Auswirkungen von Fracking abschließend und umfassend klären. Daher wurde im Koalitionsvertrag ein transparenter Prozess zur wissenschaftlichen Erforschung von Fracking vereinbart. In diesen Prozess sollen Bundesländer und Wissenschaft gemeinsam daran arbeiten, offene Fragen zu klären und einen umfassenden Kenntnisstand zum Thema Fracking zu erarbeiten. Hier finde ich es besonders wichtig, dass dieser Prozess öffentlich und transparent abläuft.

Anfang Juli haben nun Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel und Umweltministerin Barbara Hendricks ein Regelungspaket vorgelegt, das die strengsten Regeln einführt, die es in diesem Bereich jemals gab. Dies bedeutet jedoch keinesfalls, dass damit der Weg für Fracking in Deutschland freigemacht wurde. Wie eingangs erwähnt, wird es dies auf absehbare Zeit nicht geben. Vielmehr soll eine kontrollierte und sorgfältige Untersuchung möglicher Auswirkungen von Fracking geprüft werden, da wir in Deutschland bislang über keine Erfahrungswerte verfügen. Auf Basis dieser Ergebnisse wollen Bundesregierung und wir Parlamentarier die Grundlage für eine Entscheidungsfindung hinsichtlich der Zukunft von Fracking in Deutschland schaffen. Persönlich halte ich aufgrund der mir bisher vorliegenden Informationen Fracking für keine geeignete Form der Energiegewinnung.
Wenn Sie weitere Informationen über die Inhalte des Regelungspaketes haben möchten, wenden Sie sich gerne an mein Berliner Büro (sascha.raabe@bundestag.de).

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Sascha Raabe