Die AfD will einerseits von der NATO profitieren, andererseits aber die EU, mit der viele NATO-Mitglieder militärisch eng verflochten sind politisch schwächen oder ablehnen. Ist das widersprüchlich?

Die Mitgliedschaft in der NATO liegt im deutschen und europäischen Interesse und steht nicht im Widerspruch zu unserer scharfen Kritik an der EU. Die NATO ist ein klassisches Verteidigungsbündnis souveräner Nationalstaaten. Ihr Auftrag ist die äußere Sicherheit ihrer Mitglieder und sie wahrt deren nationale Souveränität.
Die EU hingegen hat sich in den letzten Jahren bedauerlicherweise immer mehr zu einem zentralistischen Machtapparat entwickelt, der sich in die inneren Angelegenheiten der Mitgliedstaaten einmischt. Getrieben von Brüsseler Bürokratie, Lobbyinteressen und ideologischem Zentralismus agiert die EU heute vielfach volksfern, ineffizient und undemokratisch. Wir lehnen diesen Kurs ab, der auf einen europäischen Bundesstaat zielt.
Stattdessen setzen wir uns für das Leitbild eines Europas der Vaterländer ein: Souveräne Nationen, die miteinander kooperieren, gemeinsame Interessen verfolgen und dennoch ihre Eigenständigkeit und Verantwortung bewahren. Ein solcher Bund könnte langfristig auch eine europäische Verteidigungsallianz und damit den Ausbau eigener strategischer Autonomie ermöglichen und die Abhängigkeit von außereuropäischen Großmächten verringern.
Bis dahin aber bleibt die NATO wesentlicher Pfeiler unserer Sicherheitspolitik.