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Frage von Joachim G. •

Frage an Robert Heinemann von Joachim G. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Heinemann,

bereits Mitte 2006 erkundigte ich mich nach Ihrer Position zum muttersprachlichen Unterricht. Sie antworteten, dass Sie die Frage noch prüfen, vgl.
http://www.abgeordnetenwatch.de/robert_heinemann-373-7694-10.html#fragen

Die Frage ist angesichts der aktuellen Forderung des türkischen Regierungschefs nach türkischen Schulen jetzt wieder besonders aktuell, deshalb fasse ich nach:

Sind Sie inzwischen zu einem Ergebnis gekommen? Wann wäre ggf. damit zu rechnen? Sind Sie der Meinung, dass muttersprachlicher Unterricht die Integration fördert?

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Joachim Granzow, Hamburg

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Dr. Granzow,

meine Position habe ich Ihnen am 24. September 2006 bereits grundsätzlich dargelegt. In der Enquete-Kommission der Bürgerschaft haben wir uns zwischenzeitlich auf folgende einvernehmliche Formulierung geeinigt:

"Das Erlernen der deutschen Sprache ist im gesamten Schulsystem ein vorrangiges Ziel in der pädagogischen Arbeit mit Kindern aus Familien mit Migrationshintergrund, denn gute Deutschkenntnisse sind der Schlüssel für eine gelingende Integration. Dabei ist insbesondere die Schriftsprache von Bedeutung. Ein weiteres zentrales Ziel ist die Förderung der bedeutendsten Weltsprachen und der Sprachen der Europäischen Union. Um das Selbstbewusstsein und die kulturelle Identität von Kindern mit Migrationshintergrund zu stärken, sollten sie aber auch in ihrer Herkunftssprache (in Hamburg insbesondere Farsi, Paschtu, Russisch, Türkisch etc.) gefördert werden. Der Unterricht in den wichtigsten Herkunftssprachen als Fremdsprache von der Grundschule bis zum Abitur wird daher im Rahmen der organisatorischen und finanziellen Möglichkeiten bis zu= m Abiturfach ausgebaut und allen Kindern zugänglich gemacht."

Wichtig hieran ist, dass sich alle Parteien nunmehr eindeutig dazu bekennen= , dass das Erlernen der deutschen Sprache erste Priorität hat. Zweite Priorität haben Weltsprachen wie Englisch, die in der heutigen Berufswelt unverzichtbar sind. Sofern organisatorisch und finanziell machbar, ist aber auch ein Unterricht in der Herkunftssprache absolut sinnvoll - auch, aber nicht nur, unter ökonomischen Aspekten.
Davon zu trennen ist der Vorschlag des türkischen Ministerpräsidenten,
türkische Schulen einzurichten. Dies halte ich gerade für eine erfolgreiche
Integration für absolut kontraproduktiv.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Heinemann