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Frage von Bernt G. •

Frage an Robert Heinemann von Bernt G. bezüglich Bildung und Erziehung

Welche Position beziehen Sie zur de facto Degradierung des Kunstunterichtes zu einem Fach "zweiter" Klasse? Werden Sie eine Revision der jetzt vorgestellten und zur Beschlussfassung am 22.2. vorgesehenen Stundentafel anstreben? Welchen Stellen Wert hat für die CDU das Fach BIldende Kunst, wie sehen Sie das in Relation zu den anderen musischen Fächern Musik und Darstellendes Spiel?

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Sehr geehrter Herr Grabow,

herzlichen Dank für Ihre Anfrage. Eine solche Degradierung hat es aber nach meiner Kenntnis gar nicht gegeben - die Berichterstattung in der Presse entsprach leider nicht ganz den Tatsachen. Die Bildungsbehörde hat dazu am 27. Januar folgende Pressemitteilung veröffentlicht:

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Abschaffung von Kunst in der Schule? Grotesker Unsinn!

Als grotesken Unsinn hat die Behörde für Schule und Berufsbildung die Behauptungen zurückgewiesen, in Hamburg würde die Bildende Kunst als Schulfach abgeschafft. Eine Erkundigung in der Behörde hätte genügt, um zu erfahren, dass diese Behauptung jeder Grundlage entbehrt: richtig ist, dass es weiterhin Kunstunterricht geben wird.

Hintergrund ist die Tatsache, dass die bislang gesetzlich fixierte Stundentafel der Primarschule der Klassen 1 bis 6 in Folge des Volksentscheids zum neuen Schuljahr nicht mehr gilt und die Stunden entsprechend auf die Grundschule und die weiterführenden Schulen aufgeteilt werden müssen. Wichtig ist die Klärung für die Schulen noch im Februar, denn ab März werben die Schulen die Lehrer für das neue Schuljahr an und dazu müssen sie verbindlich wissen, welche Fächer zu unterrichten sind. Eine Verschiebung dieser Entscheidung wie von der SPD gefordert, würde wiederum in den Schulen zu Chaos in der Lehrerplanung führen. Deshalb will die Behörde den Entwurf der Stundentafel den Gremien und Kammern noch diese Woche zur Stellungnahme vorlegen.

Bei der vorgeschlagenen Stundenaufteilung ändert sich gegenüber jetzt wenig: In der Grundschule wird auf die jahrzehntelang geübte Praxis der gemeinsamen Ausweisung aller Künste zurückgekehrt, die aber auch alle unterrichtet werden müssen (inklusive Bildende Kunst). An der bereits erfolgten Einführung von Theater als Schulfach wird ebenso festgehalten, wie an der Festschreibung der jeweils zwei Stunden Musik in Klasse 5 und 6, die auch bisher schon so geregelt war. Im Bereich der weiterführenden Schulen waren auch nach der bisherigen Stundentafel ab Klasse 7 die Künste (Musik, Theater, Bildende Kunst) Wahlpflichtfächer mit einer Mindeststundenzahl, die nicht gegen andere Fächer getauscht werden konnten.

Senator Dietrich Wersich, der selbst seit über 10 Jahren Mitglied im Förderverein der Freunde der Kunsthalle ist, sowie fast 10 Jahre als Geschäftsführer unter anderem das Altonaer Theater wieder aufgebaut hat, nimmt die Kritik gelassen: „Anstatt sich zu informieren, haben viele kluge Leute ihre Energie darin investiert, alle möglichen Mutmaßungen zu Papier zu bringen. Wenn von der bisherigen Regelung abgewichen und zukünftig in den weiterführenden Schulen jedes einzelne Fach verpflichtend gemacht werden soll, wäre das aus meiner Sicht möglich, es könnte aber bei Schulen, die hier bewusst besondere Schwerpunkte auf Kunst, Theater oder Musik setzen, auf Widerstand stoßen“, so Bildungssenator Dietrich Wersich. „Aber genau zu einer solchen Klärung sind Entwürfe und die laufenden Abstimmungsprozesse da. Eine Entscheidung ist dazu noch nicht gefällt worden.“

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Wichtig ist mir vor allem, dass Senator Wersich nur die geltende Regelung für die Primarschule aufgrund des Volksentscheides auf die Grundschule und die Klassen 5 und 6 der weiterführenden Schulen aufgeteilt hat. Auf inhaltliche Veränderungen hat er in dieser Phase, in der die Schulen schnell Planungssicherheit brauchen, bewusst verzichtet.

Gerne stehe ich aber nach der Wahl für einen Dialog zur Verfügung, ob und wie die Aufteilung zwischen den verschiedenen künstlerischen Fächern neu gewichtet werden muss.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Heinemann, MdHB