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Robbin Juhnke
CDU
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Frage von Petra R. •

Warum werden im Volkspark Hasenheide 2-3x pro Jahr die Grünstreifen gemäht? Die Erde trocknet aus, Lebensraum für Insekten verschwindet. Gleichzeitig investiert man 5 Mio € für Klimaresilienz. ???

Sehr geehrter Herr Juhnke,
ich wohne in der Nähe der Hasenheide und nutze sie gerne für Spaziergänge. Die Naturqualität mitten in der Großstadt ist für mich gar nicht hoch genug einzuschätzen.
Eins verstehe ich allerdings nicht: Zwei- bis dreimal im Jahr werden die Grünstreifen mit Gräsern, Kräutern und Blumen seitlich der Wege gemäht. Das hat zur Folge, dass die Sonne den ganzen Sommer gnadenlos auf die nackte Erde scheint und nichts mehr dort wächst, der Boden statt dessen immer mehr austrocknet. Der Grünstreifen ist ein Braunstreifen geworden, der Lebensraum für viele Insekten zerstört.
Wie geht das zusammen? Man investiert 5 Mio Euro, um die Hasenheide klimaresilient zu gestalten, gleichzeitig mäht man die Grünstreifen und der Park trocknet verstärkt aus. Das ist auch Mähen kostenintensiv.
Ich wünsche mir, dass die Hasenheide und andere Parks nur so viel bzw. wenig gemäht werden, wie es aus landschaftsgärtnerischer und klimatischer Sicht wirklich notwendig ist.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau R.,

vielen Dank für Ihre Frage und Ihr damit verbundenes Interesse an Grünflächen mit hohem Erholungswert. Früher wurde ausschließlich eine vollständig gemähte Wiese mit dem Begriff "ordentlich" bzw. "gepflegt" assoziiert. Diese Auffassung ist inzwischen durch eine naturnahe Vorstellung von Wiesen, welche eher seltener gemäht werden ersetzt worden. Insofern hilft die zwei- oder gar einschürige Mahd mittlerweile erheblich beim Aufbau von Biomasse, bietet der Fauna einen Lebensraum und verbessert den Feuchtigkeitsspeicher Wiese.

Dennoch dient die sog. Bankett-Mahd dazu, die Verkehrssicherheit zu erhalten. Bei hochaufgeschossenen Wiesen können diese insbesondere nach Starkregenereignissen auf den Weg umknicken und diesen zum Nachteil aller (z. B. Rollstuhlfahrer, Kinderwagen) so verschmälern, dass gefährliche Situationen und entsprechende Haftungsfälle nicht auszuschließen sind. 

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Robbin Juhnke

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