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Frage von Marvin M. •

Frage an Renate Hendricks von Marvin M. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrte Frau Hendricks,
wie sie wissen, gab es in den letzten Wochen heftige Proteste, gegen die diesjährige Mathe-Abitur Prüfung. Die gipfelten vor einigen Tage in Protesten von mehreren hundert SchülerInnen vor dem Bildungsministerium, die daraufhin das Versprechen erhielten, die Klausuren würde von einer neutralen (!) Instanz überprüft.

Weniger als 24 Stunden nach diesem Versprechen erhielten wir Schüler die Antwort, die Aufgabenkommission habe die Aufgaben kontrolliert und für angemessen befunden. Laut Pressemitteilung befürtworteten sie diese Vorgehen seitens der Ministerin Löhrmann.
Daraus ergeben sich für mich 2 Fragen:

1. Halten sie es ernsthaft für möglich, das eine Kommission in weniger als einem Arbeitstag über 400 zur Auswahl stehende Teilaufgaben, für die die Schüler insgesamt deutlich über 15 Stunden zur Bearbeitung erhalten haben, gewissenhaft zu kontrollieren, und zusätzlich noch ein entsprechendes Gutachten ordentlich zu verfassen?

2. Halten sie es für vorstellbar, das die Aufgabenkommission, die die Aufgaben ja selber erstellt hat, ihre eigene (!) Arbeit gewissenhaft und neutral überprüfen kann?

Für mich ist das unvorstellbar.
Ich würde mich daher freuen, wenn Sie, als schulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion sich tatsächlich, wie in Ihrem Internetauftritt angegeben "unabhängig und querdenkend hartnäckig, konsequent und erfolgreich" zeigen und sich eventuell noch einmal mit dieser Sachen befassen würden.

Mit freundlich Grüßen,
Marvin Müller

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Müller,

herzlichen Dank für Ihre Anfrage.

Sie schreiben von 400 zur Auswahl stehende Teilaufgaben, die in 15 Stunden hätten überprüft werden müssen. Dies entspricht nicht den Tatsachen. Die Kommission hat sich lediglich mit den Aufgaben befassen müssen, zu denen Einwände vorgetragen wurden.

Auch Ihre Bedenken, die Objektivität der Aufgabenkommission betreffend, teile ich nicht. Betrachtet man den langen Weg von der Erstellung der Aufgabenentwürfe durch die Aufgabenkommission, die sich aus erfahrenen Fachlehrkräften zusammensetzen, über die Überprüfung durch die Fachdezernenten und zusätzliche vier unabhängige Fachwissenschaftler usw. bis sie dann abschließend durch den Landeskoordinator geprüft und für das Abiturverfahren freigegeben wurde, kann von mangelnder Objektivität nur schwerlich die Rede sein.

Zusätzliche bestätigt neben der erneuten Einschätzung der Aufgabenkommission auch die geringe Zahl an Verständnisfragen der Fachlehrkräfte, die am Download- und am Prüfungstag über die Hotline eingegangen sind, die Angemessenheit der gestellten Aufgaben. Auch ins Gewicht fallen die zahlreichen Mitteilungen von Mathematiklehrerinnen und -lehrern sowie Abiturientinnen und Abiturienten, die die Machbarkeit der Klausur bestätigten.

Aufgrund dieser Sachlage sehe ich keine Notwendigkeit mich erneut mit der Sache zu befassen.

Für Ihre mündliche Prüfung und Ihren weiteren Lebensweg wünsche ich Ihnen viel Erfolg.

Mit freundlichen Grüßen
Renate Hendricks