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Reiner Erben
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Christina J. •

Frage an Reiner Erben von Christina J. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Hallo Herr Erben,

bei dem Blick auf die beruflichen Qualifikationen der Landtagsabgeordneten ist mir aufgefallen, dass Sie hier über ein breites Spektrum von Ausbildung über Studium und diverser Tätigkeiten verfügen. Nun stellt sich mir die Frage, wie Sie die Arbeit als Geschäftsführer einer Integrationseinrichtung mit den Tätigkeiten eines Landtagsabgeordneten verbinden würden. Darüber hinaus interessiert es mich, wie es in der Praxis bei den Grünen gehandhabt wird mit mehreren Mandaten. Bei der CSU ist zu sehen, dass auch Landtagsabgeordnete als Stadträte tätig sind und ich frage mich, ob Sie allen Aufgaben gewissenhaft nachgehen können. Meines Erachtens ist doch ein hoher Arbeitsaufwand für jede einzelne Tätigkeit nötig und die Mehrfachbelastung führt zu Qualitätsverlusten in den einzelnen Arbeitsfeldern.

Über eine Antwort würde ich mich freuen.

Christina Jung

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Hallo Frau Jung,

Für die Arbeit im Parlament ist es sicher wichtig, berufliche Qualifikationen und Erfahrung mitzubringen. Leider gibt es aus meiner Sicht zu wenig QuereinsteigerInnen, die nicht nur fachpolitische Erfahrung sondern auch Berufserfahrung haben. Das liegt zum einen am leider schlechten Ruf von Politik und zum anderen an der sog. Ochsentour, die oft wichtiger ist als berufliche Kenntnisse.
Ich möchte bei meiner erfolgreichen Wahl in den Landtag meine beruflichen Kenntnisse im Bereich Integration und Arbeitsmarkt zu einem Schwerpunkt meiner politischen Arbeit machen. Meine bisherige berufliche Tätigkeit kann ich dann sicher nicht mehr ausüben, denn für diese poltische Arbeit brauche ich meine ganze Kraft - und als Landtagsabgeordneter ist man ja ganz gut abgesichert.
Ähnlich wird es mir mit meinem Stadtratsmandat in Augsburg gehen. Bei uns Grünen ist es zumindest in großen Städten üblich auf Doppelmandate zu verzichten. Ich sehe neben der Arbeitsüberlastung eines Doppelmandats aber auch das Problem, dass die politische Arbeit auf wenigen Schultern lastet und das widerspricht unserem Verständnis von Basisdemokratie.
Überigens, bei den beiden CSU-Abgeordneten im Augsburger Stadtrat sieht man, dass deren Stadtratsmandat auch nicht dazu beigetragen hat, im Landtag mehr für Augsburg zu erreichen. Wir Grüne arbeiten in einem guten Netzwerk und wenn ich dann als Abgeordneter nicht mehr im Stadtrat sitze, werde ich die Stadt Augsburg trotzdem gut im Landtag vertreten. Zudem würde bei meinem Rücktritt als Stadtrat ein geschätzter Kollege in den Stadtrat nachrücken, der im Integrations- und Migrationsbereich wichtige Aufgaben übernehmen könnte.

Herzliche Grüße

Reiner Erben