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Frage von Urs S. •

Frage an Rainer Brüderle von Urs S. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr Brüderle,

kürzlich las ich Ihr Interview in der Berliner Zeitung ( http://www.bz-berlin.de/archiv/was-raten-sie-einem-koch-mit-6-euro-stundenlohn-anderer-betrieb-oder-andere-stadt-article1669792.html ), in dem Sie vorschlugen, bei geringem Lohn es doch bei einem anderen Betrieb oder in einer anderen Stadt zu versuchen. Zwar stimme ich zu, dass man durchaus über den "regionalen" Tellerrand hinausschauen sollte, wenn man sich verändern will. Aber dennoch habe ich ein Problem mit der "unbedingten Mobilität", wie ich es ich mal nennen will, die von einigen Seiten als notwendig in der heutigen Zeit angesehen wird:

Wenn Menschen gezwungen sind, alle paar Jahre ihrer Arbeit hinterherzuziehen, werden die persönlichen (realen) Netzwerke dieser Menschen zerstört, ohne dass neue aufgebaut werden können. Denn dieses erfordert nun mal einige Jahre Zeit. Führt dieser Verlust nicht dazu, dass auch die Einstellung zur Gesellschaft sich ändert? Könnte hierin nicht auch ein Grund vorliegen, warum der Mangel an Zivilcourage und ehrenamtlicher Tätigkeit zunimmt, nach dem Motto: "In der Gesellschaft kann ich mir kein soziales Umfeld aufbauen, weil ich eh´ bald wieder woanders bin. Warum soll ich dann etwas für sie tun und mich irgendwie engagieren?"

Daher meine Frage an Sie: Ist es wirklich erstrebenswert, von den Menschen die unbedingte Flexibilität zu verlangen, wie es häufig in der Wirtschaft anklingt?

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Schaefer-Rolffs,

vielen Dank für Ihre Frage.

Auch für mich sind regionale bzw. persönliche Netzwerke sehr wichtig. Vielleicht nehmen diese in ihrer Bedeutung in einer globalisierten Welt mit flexibleren Arbeitsmärkten sogar eher zu.

Aus meiner Sicht schließt das eine das andere auch nicht aus, nicht nur mit Blick auf die modernen und mehr oder weniger allgegenwärtigen Kommunikationsmöglichkeiten. Wichtig ist vor allem, dass es möglichst viele Wahlmöglichkeiten gibt. Deshalb verfolgt die FDP-Bundestagsfraktion eine Politik, die Wachstum und Beschäftigung fördert.

Die grundsätzliche Entscheidung - etwa über einen Wechsel des Arbeitsplatzes und die sich daraus ergebenden Konsequenzen - muss natürlich jede Bürgerin und jeder Bürger selbst treffen.

Mit freundlichen Grüßen

Rainer Brüderle