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Frage von Olof M. •

Frage an Peter Hintze von Olof M.

Sehr geehrter Herr Hintze,

Ich frage: Wie werden die Energie-Sektoren Strom, Wärme und Mobilität gekoppelt?

In Paris wurde im Herbst 2015 auf der letzten Klimaschutzkonferenz festgestellt, dass der einzige Weg zur Begrenzung der Klimaerwärmung die Dekarbonisierung ist.

Es wird momentan sehr viel über den Strom-Sektor diskutiert. Manchmal hat man den Eindruck, dass die Energiewende im Wärmebereich darüber vergessen wird. Und bei Kfz wird vielfach bestritten, dass es überhaupt möglich sei, von der Verwendung fossiler Kraftstoffe weg zu kommen.

Wenn die Klimaschutzziele erreicht werden sollen, müssen in allen Energiesektoren Veränderungen geschehen.

Wärme ist die niederwertigste Form von Energie. Soll nur Wärme gemacht werden, dann reicht die Solarstrahlung auf Fenster und thermische Solarkollektoren. Nur steht Wärme überwiegend zu anderen Zeiten zur Verfügung, als sie gebraucht wird. Daher kann bislang kaum auf die Verbrennung von Kohlenstoff-haltigen Energieträgern verzichtet werden.

Erneuerbare Energie lässt sich nur bedingt integrieren. Zu gering sind hier die Speicherkapazitäten im Verhältnis zu den benötigten Mengen. Nachwachsende Rohstoffe, wie Holz, Getreide oder Rapsöl sind nicht in ausreichenden Mengen darstellbar. Sie entspringen auch einer Flächenkonkurrenz mit der Nahrungsmittelproduktion.

Als sinnvollster Weg erscheint derzeit die Stromproduktion aus Sonne und Wind und die Verwertung in allen Energie-Sektoren. Denkbar ist Speicherung in Batterien und Umwandlung in Wasserstoff/Methan zur Speicherung und Transport im Erdgasnetz. Die Umwandlung zu Wärme kann in Wärmepumpen erfolgen. Wasserstoff kann zurück verstromt werden. Methan kann ganz klassisch in Gasheizungen oder BHKW verbrannt werden.

Der Entwurf des EEG, den das BMWi vorgelegt hat, berücksichtigt dies nicht hinreichend. Bitte erklären Sie mir, wie das funktionieren soll.

Ausführlicher: http://www.energie-effizient-sparen.de/aktuelles/die-verzahnung-der-energie-sektoren/

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Sehr geehrter Herr Matthaei,

vielen Dank für Ihr Mail.

Da der endgültige Entwurf der EEG-Novelle noch nicht vorliegt, bitte ich um Verständnis, dass ich Ihre Fragen nur wie folgt beantworten kann.

Die mit der Novelle geplanten Regelungen dienen dem Ziel, die Kostendynamik im Bereich der erneuerbaren Energien zu durchbrechen, die erneuerbaren Energien planbar und verlässlich ausbauen und sie auf den Markt vorzubereiten. Damit wird zweierlei gewährleistet: Zum einen der weitere Ausbau der erneuerbaren Energien im Interesse des Klimaschutzes. Und zweitens ein höheres Maß an Effizienz, was im Interesse der Verbraucher, insbesondere der Bezieher niedriger Einkommen, und unserer im internationalen Wettbewerb stehenden Unternehmen liegt. Bereits im Rahmen der letzten Novelle aus dem Jahre 2014 wurde festgelegt, dass ab 2017 die Fördersätze für Erneuerbare-Energien-Anlagen in einem wettbewerblichen Ausschreibungsverfahren zwischen den Anlagenbetreibern ermittelt werden. Hieran anknüpfend soll nunmehr ein neuer Weg hin zu wettbewerblichen Ausschreibungen der Förderung beschritten werden. Wie die erste Pilotausschreibung für Photovoltaik-Freiflächenanlagen im vergangenen Jahr gezeigt hat, ist das neue Ausschreibungsmodell erfolgreich und funktioniert.

Im Rahmen der Förderausschreibung sollen die nach dem EEG 2014 festgelegten Ausbaukorridore für erneuerbare Energien eingehalten und zugleich der künftige Ausbau durch die Ausschreibungen gesteuert werden. Die Ausschreibungen sollen den Wettbewerb zwischen Anlagenbetreibern fördern und bewirken, dass erneuerbarer Strom nur in der Höhe vergütet wird, die für einen wirtschaftlichen Betrieb der Anlagen erforderlich ist. Auch soll die Akteursvielfalt von großen Firmen bis zu kleinen Genossenschaften erhalten bleiben.

Diese Ziele finden grundsätzlich meine Unterstützung. Ich bin überzeugt, dass wir auf der Grundlage der Novelle unsere energie- und klimapolitischen Ziele erreichen werden und auch künftig dazu beitragen, dass auch in der Bergischen Region die Investition in erneuerbare Energieerzeugung attraktiv bleibt.

Mit freundlichen Grüßen

Peter Hintze