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Patrick Döring
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Frage von Uwe F. •

Frage an Patrick Döring von Uwe F. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Döring,

auf T-online.de vom 15.04.2013 werden Sie aus einem Interview mit dem Sender ffn zitiert:"Ich finde es schon beunruhigend, dass sich eine Vereinigung bildet, die den Eindruck erweckt, als könne Deutschland ohne Schaden für die Ersparnisse und das Vermögen der Deutschen mal so eben seine Währung wechseln. Es ist ein bisschen komplexer."

Doch genau das ist doch in Deutschland 2002 geschehen, damals und notorisch noch heute hat auch eine" Vereinigung" behauptet, für Deutschland und Europa ist es nur zum Guten, wenn wir mal so eben unsere Währung wechseln...

Nun 2013 nennt sich das Eurokrise und es türmen sich Probleme mit dieser über alle gestülpten Währung auf, die es ohne sie so nie gegeben hätte.

Meine frage ist nun:warum finden Sie ausgerechnet das beunruhigend.

mit freundlichen Grüßen
Uwe Fix

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Fix, vielen Dank für Ihre Anfrage.

Beschlossen wurde eine europäische Währungsunion bereits 1992 mit dem Vertrag von Maastricht. Die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion, die langfristig einen einheitlichen Wirtschaftsraum der 27 EU-Staaten schaffen soll, hat sogar noch ältere Wurzeln. Mithin hatte die Währungsumstellung einen Vorlauf von 20 Jahren. Der Euro als Währung wurde 1999 eingeführt; die Umstellung auf Eurobargeld erfolgte dann 2002.
Der Euro hat für Deutschland viel positives gebracht. Die Teuerungsrate in Deutschland ist so niedrig wie vor 2002 oder sogar niedriger als zu Zeiten der DM. Die deutsche Wirtschaft hat massiv vom Wegfall der Wechselkursschwankungen und der Umtauschkosten profitiert. Auch Sie profitieren davon, wenn Sie bspw. ins Ausland fahren um Urlaub zu machen oder grenzüberschreitend einkaufen. Das Gros der Volkswirte ist sich einig, dass eine Währungsumstellung zu nationalen Währungen nur unter desaströsen Kosten bewerkstelligt werden kann. Eine massive Aufwertung einer nationalen deutschen Währung hätte unmittelbar Auswirkungen auf die Exportchancen der deutschen Industrie und damit auf deutsche Arbeitsplätze.

Zudem hat die Währungsunion eben auch eine politische Dimension. Ihr jetzt als wirtschaftlich stärkstes Land in Europa einseitig den Rücken zu kehren würde von unseren Nachbarn als ein Akt der politischen Isolation bewertet. Wir werden dann auch in der EU der 27 zunehmend isoliert und handlungsunfähig sein. Wenn wir uns bei unserer Währung wie ein trotziges Kind an die Seite stellen, werden wir Europa und die Währungsunion politisch nicht besser machen.

Mit freundlichen Grüßen

Patrick Döring, MdB