Portrait von Patrick Döring
Patrick Döring
FDP
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Patrick Döring zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Rüdiger G. •

Frage an Patrick Döring von Rüdiger G. bezüglich Verkehr

Lkw-Maut auch für Transporter ab 3,5 Tonnen

Sehr geehrter Herr Döring;

sollte nicht auch in Deutschland, wie in der neuen Eurovignettenrichtlinie vorgesehen, die Lkw-Maut für Transporter ab 3,5 Tonnen eingeführt werden?

Um diese Maut effizient zu erheben kann bestimmt ein preiswerteres Verfahren als das Toll Collect LKW Maut Verfahren gefunden werden.

Die zusätzlichen Steuereinahmen und die so motivierten Effizienzsteigerungen und Innovationen in der Logistik haben einen größeren Nutzen als es Nachteile für die Transport Branche gibt.

Mit freundlichen Grüßen
Rüdiger Gruhle

Portrait von Patrick Döring
Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Gruhle,

vielen Dank für Ihre Anregung, doch eine Ausweitung der bestehenden Lkw-Maut auf Fahrzeugklassen unterhalb von 12 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht (z. G.) sehe ich nicht als erstrebenswert an.

In Deutschland wurde die Lkw-Maut vor dem Hintergrund der intermodalen Verlagerung des Güterfernverkehrs und der fiskalischen Einbeziehung ausländischer Fernstraßennutzer eingeführt. Denn ein wesentlicher Teil der Verkehrsleistung auf dem deutschen Autobahnnetz wird durch ausländische Güterfernverkehre erbracht. So sind in Deutschland aktuell 892.843 mautpflichtige Fahrzeuge registriert, wovon die Hälfte ausschließlich im innereuropäischen Transitverkehr eingesetzt werden. Diese Verkehre werden vorrangig mit Sattelzuggespannen und einem zulässigen Gesamtgewicht von bis zu 44 Tonnen erbracht, welche einen überproportionalen Verschleiß hervorrufen.

Leichtere Lkw zwischen 3,5 und 12 Tonnen z. G. werden fast ausschließlich für Lieferfahrten im Nah- und Regionalverkehr eingesetzt. Dies bedeutet, dass die Fahrten im wesentlich auf dem untergeordneten Straßennetz erfolgen. Die Einführung einer Lkw-Maut für Fahrzeuge unterhalb von 12 Tonnen z. G. würde somit einzig die innerdeutschen, nicht verlagerbaren Verteilerdienste treffen. Solch eine ökonomisch wie auch ökologisch nicht zu rechtfertigende Maßnahme ist aus meiner Sicht strikt abzulehnen.

Mit freundlichen Grüßen
Patrick Döring