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Ole von Beust
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Frage von Heiner N. •

Frage an Ole von Beust von Heiner N. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Bürgermeister!

Meine Frau und ich haben Sie vor 4 Jahren gewählt und wir werden Sie auch diesmal wählen, denn im Großen und Ganzen haben Sie eine gute und solide Arbeit gemacht, Ihr Senat nicht immer.

Wir sind nicht gegen die Verkürzung der Gymnasialzeit, denn Sie ist notwendig gewesen, aber wann entrümpeln Sie die Lehrpläne?

Wie sind die Lehrpläne der Stadtteilschulen angelegt?

Bitte sorgen Sie dafür, dass eine Bildungspolitik in Hamburg Einzug hält, die auf Jahre Bestand hat und nicht auf den Rücken unserer Kinder ausgetragen wird.

Viel Glück für den 24. Februar

Familie Niermann

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Niermann,

vielen Dank für Ihre Frage und Ihre Unterstützung.

Die Einführung des Abiturs nach 12 Jahren ist in der Tat notwendig gewesen, damit die deutschen Studenten nicht mehr die ältesten in Europa sind. Die ersten Beschlüsse dafür haben wir bereits 2002 getroffen und viele Schulen haben die Zeit genutzt, um sich an die neuen Rahmenbedingungen anzupassen, d.h. z.B. andere Unterrichtsmodelle und Rhythmisierungen zu entwickeln. An einigen Schulen gibt es dabei allerdings noch Probleme, hier ist eine noch stärkere Unterstützung von Seiten der Bildungsbehörde und der Politik gefragt.

Ich will aber nicht verschweigen, dass auch auf unserer Seite noch Verbesserungsbedarf besteht: So werden derzeit die zwar neuen, aber offensichtlich zu vollen Bildungspläne überarbeitet. Bereits vor einem Jahr hat die Bildungsbehörde Teile der Bildungspläne für nicht mehr verbindlich erklärt, um während der Überarbeitungszeit schnell eine Entlastung zu erreichen. Zudem wurde im Oktober die Anzahl der vorgeschriebenen Klassenarbeiten reduziert.

Eine weitere Schwierigkeit ist derzeit, dass die Stundenzahl bis zum Abitur aufgrund von Auflagen der Kultusministerkonferenz (KMK) nicht gekürzt werden darf. Die Bildungssenatorin hat sich schon im letzten Sommer für eine Kürzung der Pflichtstunden in der KMK eingesetzt und wird das mit meiner Unterstützung jetzt erneut tun. Ich habe hierzu einen entsprechenden Brief an die anderen Bundesländer geschrieben. Das Thema wird jetzt voraussichtlich bei der nächsten KMK-Sitzung am 6. und 7. März diskutiert.

Mit der Einführung der neuen Schulstruktur aus Stadtteilschulen und Gymnasien werden Schüler und Eltern zudem künftig die Möglichkeit haben, zwischen dem Abitur nach 12 Jahren auf dem Gymnasium und dem Abitur nach 13 Jahren auf der Stadtteilschule zu entscheiden. Im Einzelnen liegen die Bildungspläne für die Stadtteilschulen derzeit noch nicht vor, ein wichtiger Schwerpunk ist aber der größere Bezug zur Arbeits- und Berufspraxis. Fest steht zudem, dass in der Oberstufe dieselben Bildungspläne gelten werden wie im Gymnasium und dass in beiden Schulformen das gleiche Zentralabitur geschrieben wird. Die Stadtteilschule bietet auf dem Weg bis zur Oberstufe jedoch mehr Zeit und noch mehr individuelle Förderung.

Mit freundlichen Grüßen

Ole von Beust