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Frage von Johannes S. •

Frage an Mechthild Dyckmans von Johannes S. bezüglich Jugend

Sehr geehrte Frau Dyckmans,

im Hinblick auf das größte jährliche Drogenfestival der Welt,das Oktoberfest in München,habe ich ein paar Fragen an Sie:

1. Ab welchem Alter sollte man Ihrer Meinung nach Kinder über Alkohol,seine Wirkungsweise und Nebenwirkungen aufklären?

2. Sollte man dies Ihrer Meinung nach in Schulen durchführen?wenn ja,in welcher Stufe?wenn nein,wo dann?

3. Geht probieren über studieren?gemeint ist: Soll man erst die Wirkungsweise am eigenen Körper erfahren und sich danach informieren oder umgekehrt?

4.Lässt sich das Argument der Staat will die Jugend schützen glaubhaft ohne ein totales Werbeverbot aller Drogen überhaupt durchsetzen?

5.Was halten sie von dem Bild des Zusammentreffens von Christian Ude und Horst Seehofer zur Eröffnung dieses Rauschfestes im Festzelt?Ist dies sinnvoll im Hinblick auf den Jugendschutz,wenn gemachte Männer den selbstverständlichen Umgang mit Alkohol verkörpern?
( http://static.rp-online.de/layout/showbilder/67590-DI10323-20110914.jpg )

Mit freundlichen Grüßen

Johannes Schwarz

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Schwarz,

vielen Dank für Ihre Fragen.

Ihre Ansicht, das Oktoberfest sei ein "Drogenfest", teile ich nicht. Es ist ein Volksfest, das jedes Jahr Millionen von Menschen aller Altersgruppen anzieht, die es sicher nicht allein deshalb besuchen, um sich zu berauschen, sondern auch wegen der Gaudi, dem Vergnügen, schlicht: dem Spaß. Politikerinnen und Politiker haben natürlich eine Vorbildfunktion. Herr Ude und Herr Seehofer müssen selbst bestimmen, ob sie in der Öffentlichkeit Alkohol trinken oder nicht.

Ich sehe mit Sorge, wenn übermäßig Alkohol konsumiert wird und appelliere an die Besucher von Volksfesten, sich nicht zu betrinken. Man kann auch ohne Alkohol fröhlich sein und Spaß haben.

Zu Ihren weiteren Fragen: Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bietet Lehrmaterialien für Lehrkräfte an, die ab der Klasse 5 eingesetzt werden können, zum Beispiel ausführliche Sachinformationen zum Thema Alkohol und das Medienpaket "Alkohol? Kenn dein Limit." für den Unterricht in den Jahrgangsstufen 7 bis 13. Ich wünsche mir, dass diese Materialien noch häufiger eingesetzt werden als bisher.

Kinder müssen frühzeitig stark gemacht werden, nein zu sagen, wenn ihnen Alkohol angeboten wird oder sie zum Trinken aufgefordert werden. Das beginnt im Kindergarten und hört in der Schule nicht auf. Aber gerade auch die Eltern haben eine große Verantwortung dafür, dass Jugendliche lernen, mit Alkohol vorsichtig und verantwortungsbewusst umzugehen.

Zur Werbung: Kinder müssen auch lernen, mit Werbung umzugehen. Ein totales Werbeverbot, um ihre Gesundheit zu schützen, ist nicht der richtige Weg. Allerdings müssen bei der Werbung bestimmte Regeln eingehalten werden: Werbende Firmen, Medien, Handel und Agenturen müssen die Verhaltensregeln des Deutschen Werberats über die kommerzielle Kommunikation für alkoholhaltige Getränke beachten. Danach ist alles zu unterlassen, was als Aufforderung zum Missbrauch alkoholhaltiger Getränke gedeutet werden könnte. Und kommerzielle Kommunikation für alkoholhaltige Getränke soll weder über Trikotwerbung bei Kinder- und Jugendmannschaften erfolgen, noch über Werbe- und Sponsoringmaßnahmen, die im direkten Zusammenhang mit Kindern und Jugendlichen stehen.

Mit freundlichen Grüßen
Mechthild Dyckmans