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Mechthild Dyckmans
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Frage von Michaela S. •

Frage an Mechthild Dyckmans von Michaela S. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Dyckmans,

ich bin Schülerin an einem Gymnasium in Bayern und habe vor 2 Jahren im Unterricht von Methamphetaminen erfahren. Daraufhin habe ich mich privat etwas mehr darüber informiert und bin auf das "Meth Project", ein Präventions-Programm aus den USA zur Reduzierung der erstmaligen Meth Nutzung, gestoßen. Die Kampagne schildert die Verwüstung, die Meth anrichtet durch Fernsehen, Radio, Plakate und Internetanzeigen und hat bisher schon Wirkung gezeigt. Ursprünglich war das Projekt nur für den Staat Montana gedacht, wo die Nutzung von Meth bei Jugendlichen seit dem Projekt um 63% zurückgegangen ist. Seit dem wurde das Programm um die Staaten Arizona, Colorado, Georgia, Hawaii, Idaho, Illinois und Wyoming erweitert. ( hier der Link: http://www.notevenonce.com )
Ich finde diese Kampagne toll, frage mich aber, warum wir in Deutschland keine Werbungen wie diese haben, die Bürger, insbesondere Jugendliche, auf die Gefahren solch gefährlicher Drogen aufmerksam macht. Besonders, da diese schlimme Droge in Deutschland immer bekannter wird!
Wie kann ich es schaffen, dass Werbungen wie diese auch in Deutschland gezeigt werden?

Mit freundlichen Grüßen,
Michaela S.

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Antwort von
FDP

Sehr geehrte Frau Schaffner,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Ich freue mich, dass sich junge Menschen wie Sie Gedanken über dieses Thema machen und Ideen zur Prävention vorschlagen.

Das Problem der Methamphetamine und allgemein der synthetischen Drogen beschäftigt mich als Drogenbeauftragte der Bundesregierung sehr. Um die aktuelle Situation rund um dieses Problem in Deutschland und auch im internationalen Vergleich zu beleuchten und neue Erkenntnisse auf dem Gebiet zu sammeln, habe ich gerade in der letzten Woche meine Jahrestagung mit dem Titel "Der Stoff aus dem Chemielabor. Speed, Spice & Co." veranstaltet. Es wurden neueste Herausforderungen thematisiert, die sich vom Aufdecken neuer Trends, über die Kontrolle bis hin zur Prävention, Beratung und Behandlung erstrecken. Nähere Informationen und die Referentenbeiträge finden Sie auf meiner Homepage http://www.drogenbeauftragte.de .

Das von Ihnen beschriebene "Meth Project" aus den USA kenne ich - es wurde ebenfalls auf der Veranstaltung auf Postern dargestellt. Auf meiner Jahrestagung haben die Expertinnen und Experten über die unterschiedlichen Arten von Prävention diskutiert. In Deutschland gibt es viele gute Präventionsansätze und -projekte, die auf vielfältigen Ebenen ansetzen, z.B. in der Partyszene, im Internet über Informationsvermittlung und über interaktive Beratung. Es gibt aber auch Projekte, die ähnlich wie das von Ihnen beschriebene Projekt in den USA eher auf Abschreckung setzen. Aus der Praxis wurde berichtet, dass z.B. Bilder der Meth-Kampagne http://www.notevenonce.com auch in Deutschland für die Prävention eingesetzt werden.

In Deutschland sind wir breit aufgestellt, was die Prävention angeht. Einen Königsweg gibt es meiner Auffassung nach nicht, denn unterschiedliche Präventionsmaßnahmen stellen sicher, dass auch unterschiedliche Bevölkerungsschichten und Konsumentenschichten angesprochen und erreicht werden. Ähnlich endete auch die Diskussion auf meiner Tagung. Den Beitrag hierzu können Sie ab nächster Woche ebenfalls auf meiner Homepage abrufen.

Im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit erarbeitet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Präventionsmaßnahmen und -aktionen. Unter http://www.bzga.de können Sie sich darüber informieren.

Mit freundlichen Grüßen
Mechthild Dyckmans