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Matthias Zimmer
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Frage von Heike R. •

Frage an Matthias Zimmer von Heike R. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Zimmer,
in den Medien kreisen Aussagen, dass eine weitere Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 69 sehr wahrscheinlich ist.
quelle: https://www.fr.de/wirtschaft/rente-mit-69-renteneintrittsalter-anhebung-corona-staatshaushalt-geld-berlin-90462321.html
Aktuell Daten zeigen aber, jeder Fünfte stirbt vor dem 69.Lebensjahr.
quelle: https://www.tagesschau.de/inland/rentenalter-die-linke-anfrage-fraktion-101.html
Unser Rentendurchschnittsniveau liegt nur bei 50% des letzen Netto, in Frankreich 70%, in Italien 80%, in Österreich 80% !!!
Wieso ist es dort finanzierbar, aber in Deutschland das mickrige Nievau angeblich nicht finanzierbar??? Was haben unsere vernatwortlichen Unions Politiker da verschlafen ?
Eine weitere Frage, wieso wir öffentlich ständig über das rentenniveau geredet, aber keine öffentliche Diskussion über die Höhe der Pensionen und deren finanzierbarkeit?
Der Rentner muss ja mit seinen Steuern noch zusätzlich die Pensionen finanzieren, wohingegen Beamte nichts in die Rentenkasse zahlen. Anders als vor 40-50 Jahren verdienen Beamte heute doch genau soviel wie normale Arbeitnehmer.
Wann endlich werden die üppigen Pensionen nach unten den Renten angepaßt?

Mit freundlichem Gruß
Heike Rogall

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Rogall,

es gibt immer wieder mal Debatten über irgendwelche Vorschläge über das Renteneintrittsalter. Ich sehe aber im Augenblick nicht, dass sich das durchsetzt. Die Rentenkommission der Bundesregierung hat dies jedenfalls in ihren Empfehlungen für die Zeit nach 2030 nicht aufgegriffen. Und ansonsten gilt: Wir sind ein freies Land, und wenn jemand der Meinung ist, die Rente sollte mit 70 oder sogar erst mit 75 beginnen, darf er und sie das auch sagen. Da ich es nicht gesagt habe, muss ich hier diese Aussage auch nicht verteidigen.

Zweitens haben Sie Rentenniveau und Rentendurchschnitt verwechselt. Das Rentenniveau liegt bei 48%, bezieht sich aber auf den Durchschnittsverdienst nach 45 Beitragsjahren, nicht auf den individuellen Nettoverdienst.

Drittens ist wohl an Ihnen auch vorbeigegangen, dass wir sehr wohl eine intensive Debatte darüber haben, ob Beamte nicht rentenversicherungspflichtig werden sollen. Dafür gibt es gute Argumente, wie es auch gute Argumente dafür gibt, das bestehende System zu bewahren wie es ist. Ein wenig klingt in dem Befund der „üppigen Pensionen“ indes jene Form des Sozialneids durch, die aus meiner Sicht ernsthaft kein Argument sein sollte.

Mit freundlichen Grüßen

Matthias Zimmer