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Matthias Zimmer
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Frage von Heinz L. •

Frage an Matthias Zimmer von Heinz L. bezüglich Wirtschaft

Herr Dr. Zimmer,

in Anlehnung an ihre Antwort an Frau Bauer zum Thema Finanzen bitte ich Sie, zu erläutern, wo genau "wir" alle beim EURO profitiert haben? Ist es nicht so, das gerade mit dem EURO das erwirtschaftete Geld ausserhalb des Landes investiert wurde und die Binnennachfrage über Jahre in Deutschland deshalb überhaupt nicht in die Gänge kam? Von 2001 bis 2009 sprach man allerorten vom "kranken Mann im Herzen Europas". Dies kam ja nicht vom Himmel geflogen

Desweiteren bitte ich um Darstellung, wie eine Bürgschaft "Geld verdient" ? Nach meinem Kenntnissstand ist eine Bürgschaft ein einseitiges Spiel. Der Bürge wird bei Zahlungsausfall gewürgt. Wir sollten also genau darauf achten, was wir kundtun.
Übrigens haben die Finnen für ihren Bürgschaftseinsatz von den Griechen ein Pfand verlangt! Warum wird dies von unserer Regierung nicht ebenso verlangt?

Die Aussage mit dem Euro fällt Europa ist im übrigen genauso falsch, wie die Aussage, der Euro muss gerettet werden. Richtig ist, alle Staaten haben über Ihre Verhältnisse gelebt und bekommen jetzt die Quittung präsentiert. Nicht von den Spekulanten, sondern von den Gläubigern, die nicht mehr bereit sind, in dieses marode Staatensystem ihr Geld zu investieren.
Diese Tatsache einfach unter "Wetten gegen Staaten" abzutun, überzeugt mich nicht.

mit freundlichen Grüßen
H.Lang

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Antwort von
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Herr Lang,

durch die Verwendung einer gemeinsamen Währung erhöht sich die Preistransparenz, entfallen Währungswechselkosten, wird die europäische Wirtschaft angetrieben, vereinfacht sich der internationale Handel und wird der EU eine gewichtigere Stimme in der Welt verliehen. Dank ihrer Größe und Stärke ist die Euro-Zone auch besser vor externen Konjunkturschocks, wie beispielsweise unerwarteten Ölpreisanstiegen oder Turbulenzen auf den Währungsmärkten, geschützt. Tatsächlich hätte die Finanzkrise wesentlich stärker auf alle Mitgliedsländer durchgeschlagen ohne den Euro.

Zweiter Punkt: Wir haben in den vergangenen Jahren unsere Exporte in die EU deutlich erhöht - sie liegen mittlerweile bei weit über 60% Das hat Arbeitsplätze gesichert und neue geschaffen. Dass Deutschland bislang am Rettungsschirm verdient hat entnehme ich einem Bericht aus dem Portal der WAZ-Mediengruppe, in dem vor wenigen Tagen sich der EFSF-Chef Klaus Regling geäußert hat
( http://www.derwesten.de/nachrichten/politik/Deutschland-verdient-an-der-Euro-Krise-id4950195.html )
Wie hoch diese Einnahmen insgesamt sind kann ich nicht sagen; nach einem Bericht des FOCUS von Anfang April lagen sie bei 136 Millionen Euro, müssten also mittlerweile höher sein ( http://www.focus.de/finanzen/news/staatsverschuldung/notkredite-bund-hat-mit-griechenland-schon-millionen-verdient_aid_615398.html ).

Ihre Meinung, Europa würde nach dem Zusammenbruch des Euro nicht auch auseinanderbrechen, bleibt Ihnen völlig unbenommen. Ich sehe das anders und habe deswegen ein großes Interesse daran, dass der Euro erhalten bleibt.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Matthias Zimmer MdB