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Matthias Zimmer
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Frage von Thomas S. •

Frage an Matthias Zimmer von Thomas S. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Dr. Zimmer,

vielen Dank für Ihre Antworten!

Ich würde jedoch gerne an einigen Stellen noch einmal "nachhaken".

Zu 2)
Ich verstand das Umlagesystem in der Renternversicherung bisher so: Die Erwerbstätigen zahlen heute in die Rentenkasse ein, das eingezahlte Geld wird sofort wieder an die Rentner "ausgeschüttet". Wenn die heute Erwerbstätigen morgen Ihre Rente beziehen, orientiert sich die Höhe derer zwar an den eingezahlten Beiträgen, finanziert wird sie jedoch aus den Beiträgen der morgen Erwerbstätigen.
Und wenn dann die Produktivität und damit (hoffentlich) die Löhne der Erwerbstätigen mit der Zeit immer weiter steigen kann dadurch ein Missverhältniss zwischen Beitragszahlern und Leistungsempfängern sowie eine längere Rentenbezugsdauer ausgeglichen werden. Die demographische Entwicklung ist ja nicht erst im letzten Jahrzehnt entstanden, die Lebenserwartung hat sich ja seit 1945 ständig erhöht, was aber eben durch Produktivitätssteigerungen ausgeglichen wurde. Warum soll das jetzt nicht möglich sein? Das Problem "Höhere Beiträge -> Höhere Anwartschaften" sehe ich hier nicht, da die "höhere" Rente ja eben durch die nächste Generation finanziert wird, die noch höhere Beiträge zahlen kann.
Und bevor Sie auf die "Bundeszuschüsse" in die Rentenkasse verweisen: Diese sind meines Wissens nach kleiner als die sog. "versicherungsfremden Leistungen", welche der Rentenkasse entnommen werden, aber ja kaum den Beitragszahlern zur Last gelegt werden können, da dadurch Renten von Personen finanziert werden, die keine entsprechenden Beiträge geleistet haben.

Zu 3)
Im Kern läuft die Idee doch auf folgendes hinaus: Man nimmt den Besserverdienenden ein bisschen Geld weg, was man Ihnen aber nicht zurückgibt, sondern daraus die Renten der Ärmeren finanziert. Ist das nicht "solidarisch"? Lassen sich Verfassungen nicht auch ändern (Bsp.: "Jobcenterreform")? Werfen viele andere von CDU/CSU unterstützte Forderungen nicht auch vr. Fragen auf (Vorratsdatenspeicherung

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Schmidt,

richtig, mit dem Umlagesystem werden die eingezahlten Rentenbeiträge an die Rentner "weitergereicht", anstatt sie kapitalbildend anzulegen.

Die demographische Entwicklung lässt sich - trotz Produktivitätssteigerungen und höherer Löhne - nicht ausblenden. Sicherlich können höhere Beitragszahlungen auch demographische Entwicklungen bis zu einem bestimmten Grad abfedern. Das werden sie auch müssen. Die steigende Lebenserwartung sorgt aber dafür, dass die meisten Menschen erfreulicherweise länger Rente beziehen können als je zuvor. 1960 betrug die durchschnittliche Rentenbezugsdauer noch 9,9 Jahre. Heute liegen wir bei mehr als 17 Jahren. Nach allen Prognosen wird die Lebenserwartung und damit die Rentenbezugsdauer weiter steigen. 2029 wird die Lebenserwartung nochmals um drei Jahre länger sein als heute. Die Erwerbsfähigen in Deutschland werden zukünftig deutlich weniger und erheblich älter sein. Bis 2030 wird die Zahl der 20 bis 64jährigen um über 6 Millionen sinken, während die Zahl der über 64jährigen um mehr als 5 Millionen zunehmen wird. Das Verhältnis der über 64jährigen zu den 20 bis 64jährigen wird von derzeit eins zu drei auf eins zu zwei Personen sinken. Dies ist ein ganz entscheidender Unterschied, warum Produktivitäts- und Lohnsteigerungen allein die demographische Entwicklung nicht so werden kompensieren können, wie dies bisher der Fall war.

Die Rahmenbedingungen müssen daher so gestaltet werden, dass trotz einer schrumpfenden und älteren Erwerbsgesellschaft, ein Höchstmaß an Produktivität und Innovationsfähigkeit erreicht wird. Dazu müssen Betriebe, Sozialpartner und die Politik dafür sorgen, dass die Arbeitsorganisation und die Arbeitsgestaltung auf die spezifischen Fähigkeiten und Kompetenzen älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ausgerichtet werden.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Matthias Zimmer, MdB