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Frage von Christian G. •

Frage an Matthias Scheffler von Christian G. bezüglich Öffentliche Finanzen, Steuern und Abgaben

Sehr geehrter Herr Scheffler,

ich gehöre zwar nicht zu Ihrem Wahlkreis. Ich wende mich jedoch trotzdem an Sie, da Sie im Gegensatz zu Ihrem Mitstreiter in Flensburg jedenfalls die Fragen der Bürger an die Kandidaten beantworten.
Hier meine Frage zur Steuerpolitik der FDP. Der geplante Stufentarif von 15, 25 und 35 % hört sich ja prinzipiell gut an. Ich liege jedoch mit meinem Einkommen an der oberen Grenze einer dieser Stufen. Da mein Arbeitgeber mir besondere Leistungen finanziell honorieren möchte, habe ich nach Ihrem Steuermodell nur zwei Möglichkeiten, entweder ich arbeite weniger als jetzt und verzichte auf die Zulage oder ich arbeite wie bisher weiter und erhalte zwar die Zulage, aber mein Nettoeinkommen ist erheblich niedriger und somit auch der private Verbrauch. Beides ist wirtschaftlich gesehen unsinnig. Somit ist Ihr Steuertarif nicht gerade leistungsfördernd.
Daher frage ich Sie warum die FDP, die ja für eine leistungsorientierte Politik steht, so vehement an diesem ungerechten Stufentarif festhält und nicht auf einen gerechteren linearen Steuertarif umschwenkt. Ob dieser Tarif dann aus finanzpolitischen Gründen von 15 bis 35 % oder von 18 bis 38 % linear ansteigen würde, spielt für den einzelnen Bürger kaum eine Rolle.

Mit freundlichen Grüßen

Christian Gimm

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Antwort von
FDP

Lieber Herr Gimm
Wenn ich Sie richtig verstehe, nehmen sie folgendes an:
Wenn die Grenze des Steuertarifs von 15% zu 25% beispielsweise bei 20.000 € liegen würde, zahlen Sie bei 20.000 Euro Einkommen 15% Steuern. Steigt ihr Einkommen auch nur um ein Euro, werden ihnen 25% Steuern abgezogen - und zwar vom gesamten Einkommen. Wäre das so, hätten Sie mit ihrem Einwand recht.

Tatsächlich ist es aber so, dass Sie nur für den Teil 25% Steuern zahlen, der über 20.000 Euro hinausgeht. Die ersten 20.000 € werden weiterhin mit 15% besteuert (Den
Steuereinganssatz bis zu dem keine Steuer gezahlt wird, lasse ich hier weg) Wenn Sie dann wieder die nächste Stufe erreichen, z.B. 40.000 Euro, bezahlen sie 35% für alles, was über diese 40.000 hinausgeht. Bis 40.000 Euro werden weiterhin nur 25% abgezogen. So bleiben ihnen von Ihrer Gehaltserhhöhung (und zwar vom ersten Euro an) im ersten Fall 75% und im zweiten Fall 65%.

Übrigens im Gegensatz zu einem linearen Tarif. Der steigt mit jedem zusätzlich verdienten Euro sofort weiter. In diesem Unterschied liegt auch die steuerliche Entlastung für den Bürger durch unseren Stufentarif.

Ihr Matthias Scheffler