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Mathias Adelhoefer
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Monika W. •

Frage an Mathias Adelhoefer von Monika W. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Hallo Herr Adelhoefer,

wie stellen Sie sich die Arbeit im Jobcenter vor. Es ist meiner Meinung nach nicht sinnvoll Teams zusammenzustellen, die Zeit, Nerven (der Angestellten und der "Kunden") und viel Geld kosten um doch festzustellen, dass für Menschen ab 50 nur wenige Angebote vorhanden sind. Ist es nicht sinnvoller diese Menschen (besonders die ab 59) im ÖBS zu belassen?
Im Jobcenter ist extra dafür ein weiteres Stockwerk ( 4.OG) angemietet worden und ausgestattet.
Das gab es bestimmt nicht umsonst oder?
Gruß von einer frustrierten "Alten" die gerne noch die 4 Jahre bis zur Rente arbeiten möchte, obwohl
die landläufige Meinung ja ist - die sind alle faul, wer Arbeit sucht der findet auch.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Wolf,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich leider erst jetzt beantworten kann.

Zum ersten Teil Ihrer Anfrage: Die Arbeit im Jobcenter stelle ich mir als überaus stressbelastend vor; auch wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besonders geschult sind, muss es auf Dauer frustrierend sein, gerade für ältere Arbeitslose keine Jobangebote finden zu können.

Wie Ihnen sicherlich bekannt ist, ist Berlin in vielen Punkten bundesrepublikanisches Schlusslicht: bei der Arbeitslosigkeit, bei den Schulabgängern ohne Abschluss, bei den Hartz-IV-Empfängern, Aufstockern, bei der Kinderarmut und so weiter. Es ist wirklich ein Jammer, was alles in zehn Jahren rot-roter Koalition versäumt wurde. Auch die Anmietung einer weiteren Etage im Jobcenter ist Ausdruck der Mangelverwaltung, die zu verwaltenden Fallzahlen steigen.

Die Grünen wollen durch eine aktive Wirtschaftspolitik etwa 100.000 neue Arbeitsplätze schaffen, so dass im Laufe der Zeit eine gewisse Entlastung eintreten wird. Ob Ihnen das helfen wird, hängt von den näheren Umständen ab (Ausbildung, Qualifikation, Berufserfahrung etc.). Bitte lassen Sie nicht locker, Sie haben auch einen Anspruch auf Eingliederung in den Arbeitsmarkt, machen Sie von den Angeboten des Jobcenters Gebrauch.

Der ÖBS wurde zwar bis 2013 verlängert, allerdings ist es unrealistisch zu erwarten, dass dadurch dauerhafte Arbeitsverhältnisse entstehen. Dennoch: Bleiben Sie am Ball, probieren Sie weiter, einen Job zu finden, seien Sie hartnäckig. Ich wünsche Ihnen dabei viel Erfolg!

Mit freundlichen Grüßen

Mathias Adelhoefer
Bündnis 90/Die Grünen
Direktkandidat für Lübars und das
Märkische Viertel