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Martina Gregersen
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Frage von Anke M. •

Frage an Martina Gregersen von Anke M. bezüglich Verkehr

Guten Tag Frau Gregersen,

seit 8 Jahren wohne ich in der Jarrestadt. Immer wieder war zwischendurch die Rede von der Schaffung von Ausgleichsflächen zur Freizeitgestaltung in der Umgebung als Ersatz für die damalige Bebauung des ehemaligen Kampnagelfabrikgeländes. Es war die Rede von einer Neuschaffung einer Parkanlage neben der Alstercity. Auch eine neue Fußgängerbrücke sollte zwischen "Jarreplatz" und Osterbekstrasse entstehen. Die Finanzierung war auch schon gesichert.

Was können Sie mir über den aktuellen Stand der Dinge berichten?
Warum dauert die Verwirklichung schon so lange?
Werden Sie sich für die schnelle Verwirklichung einsetzen?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Liebe Frau Martens,

auch ich fühle mich noch immer als Jarrestädterin, denn schließlich habe ich im Backsteinquartier zwischen Stadtpark und Kanal 14 Jahre lang gewohnt, mich hier sehr wohl gefühlt und engagiert. Daher kenne ich die Jarrestadt ihr und Umfeld sehr gut, saß ab 1992 für dieses Gebiet auch in Ausschüssen. Leider musste ich im Jahre 2000 meine Wohnung und die Jarrestadt nach einer Luxussanierung unseres Wohnblocks verlassen.

Sie haben Recht, die Kampnagelbebauung hat dicht und massiv stattgefunden, mehr als ich es mir je gewünscht hätte, und dafür sollte es Grünausgleichsflächen geben. Diese neuen Parkflächen, auch mit Spielplatz und Hundefreilaufzone, sollten auf dem ehemaligen Gaswerksgelände liegen und eine Brücke über die Osterbek sollte diese herüber zum Jarreplatz verbinden und die Grünachsen durch die Hölderlinsallee zum Goldbekkanal zusammenführen.

Um die Teile des Gaswerksgeländes für das Stadtgrün zu erwerben, fanden umfangreiche Flächenaustausche zwischen der Stadt und Greve statt. Letzterer verpflichtete sich in diesem Zuge auch, die besagte Brücke zu bauen. Ein Brückenentwurf wurde mir vor Jahren, als ich noch im Bezirk saß, einmal vorgestellt. Aufgrund der damals mangelnden Statik wurde die vorgelegte Version aber vom Amt abgelehnt, danach geschah dann erst einmal nichts und man kann es wohl die unendliche Geschichte „Bezirk bittet Greve und der macht nichts“ nennen. Und solange diese Brücke nicht gebaut wird, kann der Jarreplatz nicht endgültig fertig gestaltet werden. Denn die Bauarbeiten für das Fundament der Brücke würden den gesamten Platz wieder zerstören. Also müssen wir warten bis sich Herr Greve bewegt, aber da tut sich nichts.

Für mich sieht die Situation ziemlich festgefahren aus und es gibt wohl nur zwei Wege, um endlich weiter zu kommen: Entweder erhöht die Stadt den Druck auf Greve oder stellt die Brückenkosten mit in den Stadthaushalt ein und wir warten, bis dieses dann bezahlt werden können. Für mich war das sonderbare Benehmen des Bauherren Prof. Dr. Greve auch Grund genug, in der Hamburgischen Bürgerschaft nicht für seine Ernennung zum Ehrenbürger zu stimmen. Mag er diverse hohe Spendensummen der Stadt überreicht haben und sich damit verdient gemacht haben, wer aber seine sperrigen Haltungen in Sachen City Nord Umgestaltung oder Brücke Jarreplatz hautnah miterlebt hat, der tut sich da schwer!

Prof. Dr. Greve erhielt wertvolle Flächen zur Bebauung an der Weidestraße und wurde im Gegenzug verpflichtet die Fußgängerbrücke über den Kanal zu bauen und die Parkanlage zu gestalten. Der Bezirk hat seinen Teil zu dem Deal bereits erfüllt und Herr Greve findet immer wieder neue Finten, um sich da rauszuwinden und genießt lieber nebst Gattin alle Privilegien als Ehrenbürger. Natürlich kann das so nicht immer weiter gehen und ich werde mich um die schnellstmögliche Umsetzung der vorhandenen Planungen einsetzen. Wir müssen Klartext reden anstatt zu hofieren, damit nicht weitere sechs Jahre ins Land gehen.

Lieben Gruß

Ihre Martina Gregersen