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Martina Bunge
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Frage von Ernst Joachim Dr. G. •

Frage an Martina Bunge von Ernst Joachim Dr. G. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Dr. Bunge!

Wie soll ein Gesundheitswesen funktionieren,

- dem 12000 Jungärzte entflohen sind...

- das aber gar keine doppelte Facharztschiene hat...

- dem es chronisch an Geldmitteln fehlt...

- in dem Ärzte fachlich gegängelt werden sollen...

es könnten hier noch viele weiter Frage-Anlässe genannt werden, sofern Sie sich drauf einlassen mögen... ???

Also: wie soll das Gesundheitswesen mit der geplanten Ges.-Reform funktionieren können???
Mit frdl. Gruß E.J. Germann, Tübingen

Portrait von Martina Bunge
Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Dr. Germann,

meines Erachtens hat die Große Koalition mit der letzten Gesundheitsreform die Chance vertan, die Finanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung nachhaltig zu sichern. Selbst die dringend erforderlichen und wünschenswerten Einzelmaßnahmen für Problemlösungen und Leistungsverbesserungen werden finanziell unsolide untersetzt, sodass im Ergebnis die Krankenkassen hinsichtlich von Ermessens- und Satzungsleistungen unter Druck geraten und Kürzungen zu befürchten sind.

Aus diesen und weiteren Gründen habe ich dem GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz nicht zugestimmt. Die zentralen Gründe für mein Nein zur Gesundheitsreform habe ich in einer Erklärung zur Abstimmung öffentlich dargelegt.

Die Ausgangspositionen von CDU/CSU und SPD waren so unterschiedlich, dass ein vernünftiger Kompromiss der Quadratur des Kreises bedurft hätte. Wirkliche Größe hätte die Koalition gezeigt, wenn sie im April letzten Jahres ehrlich die Unvereinbarkeit eingestanden, den Status quo gesichert und einen breiten gesellschaftlichen Diskurs über die Zukunft des Gesundheitssystems in die Wege geleitet hätte.

Ich bin mir sicher, dass die zentralen Schwächen der Gesundheitsreform schnell offensichtlich werden und einer zügigen Korrektur bzw. tatsächlich nachhaltiger Lösungen bedürfen. Meine Fraktion DIE LINKE wirbt daher weiterhin für die Einführung einer solidarischen Bürgerinnen- und Bürgerversicherung, mit der bereits mit einem Beitragssatz von 10 Prozent eine qualitativ hochwertige Versorgung ohne Zuzahlungen für alle gewährleistet werden könnte.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Martina Bunge