Martin Hikel
SPD
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Frage von Harald H. •

Frage an Martin Hikel von Harald H. bezüglich Verkehr

Hallo Herr Hikel,

ich wohne noch nicht in Rudow, unser Umzug wird wohl erst nächstes Jahr sein.
Mindestens einmal pro Woche fahren wir von Rudow zu unserer Enkelin nach Stahnsdorf mit dem Auto.
Die kürzeste Verbindung führt über die GroßZiethener Chaussee ins Land Brandenburg.
Jedesmal ärgere ich mich über die Enge der Strasse, und bedaure gleichzeitig die Anwohner dieser Siedlung.
Wenn man auf den Stadtplan schaut, könnte man sich vorstellen, Rudow über den Zwickauer Damm mit Brandenburg zu verbinden. Das bietet sich schon deshalb an, weil dieser 4 spurig ist.
Gibt es in dieser Richtung Überlegungen oder Planungen, bzw. würden Sie so eine Variante unterstützen.

MfG
H.Haas

Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Haas,

vielen Dank für Ihre Frage. Bis vor 25 Jahren war es planungsrechtlich möglich den Zwickauer Damm als weitere Verbindung nach Großziethen zu verlängern. Die Strecke wäre parallel zur bestehenden Straße (Großziethener Chaussee/Rudower Allee) verlaufen. Die Nachbargemeinde Schönefeld/Großziethen hatte aber kein Interesse diese Pläne weiter zu verfolgen, da sonst bspw. die Siedlung am Ortseingang (Höhe des Blitzers) nicht hätte realisiert werden können. Deshalb sind die Planungsrechte entsprechend in Brandenburg verändert worden, weshalb die Trasse heute nicht mehr im Planungsrecht existiert. Auch in Berlin wurde die Planung anschließend entsprechend verändert. Aus diesen Gründen wird bereits jetzt am Ende des Zwickauer Damms Wohnbebauung gemacht. Aus den genannten Gründen ist eine Verlängerung des Zwickauer Damms nicht mehr möglich und eine Forderung nach einer Verlängerung wäre mehr als unrealistisch.

Umso wichtiger finde ich es, dass die Großziethener Chaussee saniert wird. Die Großziethener Chaussee hat eine überörtliche Bedeutung, da - wie oben bereits geschrieben - eine Verlängerung des Zwickauer Damms nicht weiter verfolgt wird und Brandenburg der Waßmannsdorfer Chaussee keine überörtliche Bedeutung zuschreibt und diese auch nicht absehbar sanieren wird. Entsprechend stellt nur die Großziethener Chaussee eine Verbindung nach Großziethen dar. Der Zustand der Straße ist mittlerweile so katastrophal, dass der Bezirk Tempo 10 zwischen Ortseingang und Lauchstädter Weg angeordnet hat. Viele Achsen von Autos werden einer besonderen Belastungsprobe unterzogen, sofern man keinen SUV fährt. Deshalb hat der Bezirk beschlossen die Großziethener Chaussee wieder in einen zeitgemäßen Zustand zu versetzen und zu sanieren. Der Bezirk wird hier ca. 920 000 € investieren, um die Fahrbahn und die Gehwege zwischen Ortseingang und Lauchstädter Weg zu sanieren. In diesem Zug wird die Straße von 6,10 m auf 6,50 m verbreitert. Deshalb müssen auch 35 Bäume gefällt und an anderer Stelle neu gepflanzt werden. Heutzutage dürfte man eine Straße nie so planen, wie sie einst gebaut wurde (Abstand der Bäume von der Straße und Breite der Straße). Das erklärt sich einfach dadurch, dass vor der Wende die Großziethener Chaussee nie der heutigen Belastung ausgesetzt werden konnte und vor der Teilung andere Bedingungen herrschten. Die Sanierung wird im nächsten Jahr zwischen der Stadtgrenze und dem Lauchstädter Weg in zwei Abschnitten, voraussichtlich unter Vollsperrung, geschehen. Eine Umfahrung wird voraussichtlich über die Waßmannsdorfer Chaussee erfolgen. Näheres kann ich Ihnen ggf. mitteilen, sobald die Umsetzung der Baumaßnahmen konkretisiert wird. Voraussichtlich wird die Sanierung 2018 abgeschlossen sein. Die Nettobauzeit wird ca. 9-10 Monate dauern, jedoch werden im Winter wetterbedingt wenig bis keine Bauarbeiten erfolgen können, weshalb sich Brutto knapp zwei Jahre ergeben.

Wie Sie sehen, ist hier bereits auf Berliner Seite einiges in Bewegung.
Mir ist es wichtig, dass diese Maßnahme zügig und pünktlich beginnt und planmäßig fertiggestellt wird. Darüberhinaus fände ich es grundsätzlich sinnvoll, wenn die Gemeinde Schönefeld den Zustand der Waßmannsdorfer Chaussee verändern würde, um die Großziethener Chaussee und die dortigen Wohngebiete zu entlasten. Auch verkehrtechnisch ergäbe sich dadurch eine weitere Verbindung zur B96a und würde Waßmannsdorf sinnvoll erschließen. Bereits heutzutage pendeln sehr viele Brandenburger zur Arbeit nach Berlin, weshalb sich an den Trassen nach Berlin zum Berufsverkehr viele Staus entwickeln. Dies wird sich intensivieren, sobald der BER eröffnet wird (davon gehe ich aus, auch wenn die Eröffnung bereits jahrelang verschoben wurde) und in diesem Rahmen auch die Orte in der Gemeinde Schönefeld einen Bevölkerungswachstumsschub erfahren werden, der die bisherige Entwicklung nochmals beschleunigen wird. Inwiefern Schönefeld dies auch für sinnvoll erachtet bzw. andere Pläne hat entzieht sich meiner Kenntnis, wäre für mich aber ein Thema über das man bei der Gemeinsamen Landesplanung, neben weiterer Infrastrukturmaßnahmen, mit Brandenburg sprechen könnte und muss.

Ich hoffe, ich konnte Ihre Frage hinreichend beantworten. Ansonsten bitte ich Sie einfach nochmal nachzufragen, auch bei anderen Themenfeldern, die Sie interessieren. Für weitere Infos können Sie auch einfach auf meine Homepage gehen (www.martin-hikel.de) gehen.

Mit besten Grüßen

Martin Hikel