Mareile Kirsch
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Frage von Felix S. •

Frage an Mareile Kirsch von Felix S.

In Hamburg fand eine Demo der Besorgten Eltern statt. Sie wenden sich gegen eine Art der Sexualkunde, die die Kinder in eine Frühsexualisierung treibt. Bundesweit werden akut Bildungspläne erstellt, die viel sinnvolles enthalten, aber leider auch einige Aussagen, die mich mit Sorge erfüllen. Die Demo in Hamburg wurde massiv attackiert. Im Video heißt es, nur von der CDU käme Unterstützung. Wie stehen Sie zu der Demo und der Art, wie hier das Recht auf freie Meinungsäußerung attackiert wurde?

https://www.youtube.com/watch?v=_hCGgNUo3wQ
Hier ein Aufsatz: https://www.isp-dortmund.de/vortrag_Sielert_-_Sexuelle_Bildung.pdf ​Sexuelle Bildungsoffensive durch Bildungspläne​.​ Wie stehen Sie zu Aussagen auf Seite 6: ​

"Es wird das individuelle, selbsttätige Lernen betont, das durch eine grundsätzlich anregungsreiche Umgebung"

"Diese Gestaltung der Bildungsräume (einschließlich der realen Räumlichkeiten) durch Angebote soll immer die Überlegenheit des Möglichen über das Wirkliche deutlich machen,"

"muss also deutlich über das den Kindern Bekannte und von ihnen Gefragte hinausgehen, weil man sie sonst in ihren schicksalhaft gegebenen Lebensmilieus belassen würde."

"Wir müssen selbst etwas Schicksal spielen, um Neues zu ermöglichen. Die Angebote sollten auch durch methodische Vielfalt auf die Heterogenität der Kinder abgestimmt werden, damit Gleichwertigkeit der Unterschiede herrscht, die gleichzeitig als Quellen für das Gemeinsame genutzt werden."

​Welche Eltern wollen, das Krippe, Kita und Schule mit ihren Kindern "Schicksal spielen"? ​Unterstützt die ÖDP Bildungspläne, die auf solchen Aussagen fußen?

Antwort von
Hamburger Bürger-Liste

Lieber Herr Staratschek,

die Situation bei der Demo kenne ich nicht aus eigener Anschauung. Grundsätzlich gilt: Das Demonstrationsrecht ist ein Grundrecht, das nicht behindert werden darf.

Zum Thema Sexualkunde: Sexualkunde und Aufklärung sind selbstverständlicher und unverzichtbarer Teil des Unterrichts in der Schule. Dies trifft nach Aussage von Fachleuten allerdings nicht auf Sexualaufklärung von Kindern ab Grundschulalter mit dem Werk „Sexualpädagogik der Vielfalt“ zu, das von Elisabeth Tuider verfasst wurde. Experten kritisieren dieses Handbuch als "übergriffig", so zB. Ursula Enders vom Verein „Zartbitter“ gegen sexuellen Missbrauch von Mädchen und Jungen in der Frankfurter Allgemeinen. Die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin Christina Hennen von der Vereinigung Deutscher Psychotherapeuten kritisiert in der FAZ: "Eine solche Sexualpädagogik sei der Versuch, die Schamgrenzen von Kindern und Jugendlichen aufzubrechen".

Wir schliessen uns der Kritik der Experten und Publizisten von FAZ oder Spiegel, wie auch der der CDU Hamburg an und begrüßen es, dass das Buch aus dem Unterricht in Hamburg zurückgezogen wurde. Dabei sollte es auch bleiben.

Hintergrund:

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/lehrplaene-aufklaerung-oder-anleitung-zum-sex-13223950.html

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/experten-warnen-vor-zu-frueher-aufklaerung-von-kindern-13203307.html?

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/jan-fleischhauer-ueber-sexualkunde-und-familienbild-kolumne-a-999645.html

Herzliche Grüße

Mareile Kirsch