Frage an Marco Cinquemani von Heinz R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Cinquemani,
mein ausgezeichneter Geschichtelehrer hat mir über die Weimarer Republik vermittelt, dass die Schwäche der demokratischen Parteien die Stärke der Nationalsozialisten, also den Feinden der Demokratie, erst ermöglicht hat. In der Tat hat die Aufsplitterung der Unterstützer*innen der Demokratie zur Unregierbarkeit in der Zeit der Republik wesentlich beigetragen. Nach dem Zusammenbruch des "Dritten Reiches" haben die Demokraten als Mittel gegen diese Zersplitterung die 5 %-Hürde geschaffen. In der aktuellen Situation beschleicht mich jedoch die Befürchtung, dass wir wieder in einen Zustand der Zersplitterung geraten. In einer Zeit, wo die Demokratie von einer beispiellosen Welle rechter Gewalt herausgefordert wird - Opferberatungsstellen vermelden 5 Angriffe jeden Tag (siehe Frankfurter Rundschau 20. 02. 2021) - wo wir andererseits von den Folgen der Klimaerwärmung den Atem anhalten müssen, tritt die "Klimaliste" bei der Landtagswahl in BW an und trägt erneut zur Zersplitterung jener Kräfte an, die gegen die Klimaerwärmung kämpfen. Unabhängig von im Einzelnen möglicherweise berechtigter Kritik an den GRÜNEN werden dadurch erneut Kräfte gestärkt, die eine vermeintliche Klimahysterie propagieren. Bitte erläutern Sie mir den Sinn der Kandidatur einer Liste, die die 5 %-Hürde nicht überspringen wird, aber dazu beitragen kann, dass die Gegner wirksamer Klimaschutzmaßnahmen jubeln werden, wenn die GRÜNEN wieder ins zweite Glied zurücktreten müssen! Werden sich die Wähler*innen Ihrer "Klimaliste" auch darüber freuen?