Manfred Wilner-Höfer
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Genia B. •

Frage an Manfred Wilner-Höfer von Genia B. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrter Herr Wilner-Höfner,

in SH wurden die Umstellungs- und Beibehaltungsförderung für den Ökolog. Landbau ausgesetzt.
SH ist Schlußlicht im Öko-Ranking der Länder, daß der "Bund ökologische Lebensmittelwirtschaft" erstellt hat.
- Werden Sie sich dafür einsetzen, die Förderung des ökol. Landbaus als ein Ziel der Landespolitik aufzunehmen?
-Welche Priorität hat der Öko-Landbau in SH und in Ihrem Wahlkreis für Sie auf einer Skala von "1" für sehr hoch bis "5" für gar nicht?

Ein konkretes Beispiel für die industrielle Landwirtschaft im Kreis:
Auf dem benachbarten Bauernhof soll nach Eigentümerwechsel intensive Schweinehaltung betrieben werden. Das wäre der dritte Schweinestall in Sicht-, Geruch- und Hörweite.
- Ist das hinzunhemen? ( Ich selbst kaufe trotz unterdurschnittlichem Einkommen kein Fleisch aus Supermärkten. )
- Was werden Sie an der Praxis, daß Landwirten nur in absoluten Ausnahmen (Aus-)Baugenehmigungenverweigert werden ändern?
-Wer bezahlt den Wertvelust meines Hauses?

Vielen Dank für Ihr Bemühen
mit freundlichen Grüßen

Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Genia Bergemann,

seit Gründung der Grünen ist uns der Bio-Landbau besonders wichtig . Auch als Beispiel für eine weitere Umstellung konventioneller Betriebe. Im Kreis Sl-Fl haben wir eine relativ große Zahl an Betrieben, die ökologisch produzieren. Das ist seit Jahren ein Fundament für Nachhaltigkeit, masssiv gefährdet durch die Förderpolitik der gelb-schwarzen Landesregierung und auch durch die Pachtpreise für Ackerland.

Ich bin kein Landwirtschaftsexperte - aber bewußter Verbraucher und in der Kommunalpolitik/Kreis setze ich mich für Ökologie und Nachhaltigkeit in der Regionalentwicklung neben sozialen Themen ein. Für die Landespolitik möchte ich auf unser Programm hinweisen, dass Sie unter www.gruene-sh.de finden. Für mich selbst hat der ökologische Landbau und seine Förderung eine zentrale Bedeutung als Ziel der Landespolitik. Sollte ich gewählt werden ( die Chance ist leider gering) werde ich mich dafür einsetzen. Ich bin sicher, dass unsere zukünftige Landtagsfraktion und hoffentlich Regierung da einen Schwerpunkt setzen wird. Wie in der Vergangenheit schon als Opposition. Auf der Werteskala würde ich das Thema auf 1-2 setzen. Auch weil wir ländlicher Wahlkreis sind.

Ich kann nur raten, ähnlich wie zuletzt in Satrup und Gintoft, BIs zu gründen und Netzwerke auch mit Politik, Verbänden zu entwickeln, die eine ökologische Wirtschaftweise in der Landwirtschaft fördern und dabei mit kritischen Verbrauchern zusammen arbeiten. Dafür gibt es in unserem Kreis gute Beispiele- z.B. Direktvermarktung über Hofläden, Lebendiges Land ... Also persönlich aktiv werden. Was Sie wohl schon sind. Zum Thema Massentierhaltung muss unbedingt die Priviligierung im Baurecht geändert werden, auch unterhalb bestehender Größengrenzen.

Für evt. Werteverlust durch eine große Schweinemastanlage, die genehmigt ist oder wird, zahlt niemand Ausgleich. Ich glaube aber, dass das St. Floriansprinzip nicht der einzige Anlass zum persönlichen Handeln sein soll. Oft ist die direkte Betroffenheit Auslöser aktiv zu werden. Dazu bieten u.a. Verbraucherverbände, Naturschutzgruppen und wir Grüne Mitmachmöglichkeiten.

Mit freundlichen Grüßen

Manfred John Wilner-Höfer