Ludger Klein-Ridder
DIE LINKE
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Ludger Klein-Ridder zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Johannes E. •

Frage an Ludger Klein-Ridder von Johannes E. bezüglich Recht

Sehr geehrter Herr Klein-Ridder,

ich möchte Sie im Namen der Jungen Liberalen fragen, wie Sie zur Legalisierung von Cannabis stehen und ob Sie sich im Falle einer Wahl zum Bundestagsabgeordneten für eine dementsprechende Gesetzesinitiative einsetzen würden.
Aus Sicht der JuLis sprechen für eine Legalisierung folgende Gründe (auszugsweise):

Das Suchtpotential von Cannabis ist gering. "Knapp 40 Prozent der jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 25 Jahren haben Cannabis zumindest schon einmal probiert. Bei vielen bleibt es aber beim einmaligen, gelegentlichen oder nur episodischen Gebrauch." (Drogenaffinitätsstudie der BZgA 2011).
Und das, obwohl Cannabis, im Gegensatz zur öffentlichen Wahrnehmung, unter Jugendlichen weit verbreitet und bereits jetzt leicht verfügbar ist. Insgesamt 65 % der 18- bis 25Jährigen haben schon einmal Cannabis angeboten bekommen.
Legale Drogen sind oft gefährlicher als Cannabis. In Deutschland sind nach Hochrechnung rund 14,6 Mio. Menschen abhängig von Nikotin, nur 200.000 Menschen geben an, Cannabis regelmäßig zu konsumieren.
Im Gegensatz zu illegalen Dogen wäre legales Cannabis kontrolliert. Personen, die heute Cannabis auf der Straße erwerben, können nicht kontrollieren, welche Inhaltsstoffe enthalten sind oder wie hoch der THC-Wert ist. Bei legalem Cannabis müssen alle Inhalts- und Gefahrenstoffe aufgeführt werden.
Die organisierte Kriminalität verliert eine wichtige Einnahmequelle. Kriminelle Vereinigungen finanzieren sich zum guten Teil aus dem Drogenhandel.
Natürlich sind sich die Jungen Liberalen der Risiken des Drogenkonsums bewusst. Deshalb sollen auch in Zukunft zwei wichtige Einschränkungen gelten. Zum einen fällt Cannabis unter die Bestimmungen des Jugendschutzes und darf nicht an Minderjährige verkauft werden. Zum anderen soll das Führen von Kraftfahrzeugen und Maschinen unter Drogeneinfluss strafbar bleiben.

Antwort von
DIE LINKE

Lieber Johannes,

dem untenstehenden Text kann ich mich nur anschließen. Ich hätte nicht erwartet, dass die Julis eine solche Position einnehmen. Wir hatten am 3.Mai 2013 schon eine Veranstaltung hier in Gütersloh zur Liberalisierung des Cannabis-Konsums.
Referent war unser drogenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Bundestag, Frank Tempel.
Er kommt aus der Praxis als Kriminaloberkommissar, der sich in Berlin mit Drogendelikten zu befassen hatte, die mit einer liberaleren Sichtweise gar keine Delikte gewesen wären.
Die Entkriminalisierung führt auch zu geringeren Einnahmemöglichkeiten für Dealer, gefährliche Beimischungen könnten verhindert werden. Mein Einsatz für die Freigabe ähnlich wie in den Niederländischen Coffeeshops steht somit fest. Aufklärungsarbeit in den Schulen und Jugendeinrichtungen bleibt aber gesellschaftliche Aufgabe. Rauchen ist ja auch nicht ungefährlich,.Cannabis wird aber für harmloser gehalten als Tabak- und Alkoholkonsum, obwohl Cannabis im Gegensatz zu den beiden letzteren noch illegal ist. Das sollte sich ändern, denn ist es erst einmal legalisiert, wird auch der Reiz verschwinden, es nur aus Gründen der Illegalität auszuprobieren.
Volljährigkeit vorausgesetzt sollte jede/r selbst entscheiden können.
Was Fahrtüchtigkeit angeht, wären entsprechende Hilfsgrenzwerte anzusetzen.

Mit freundlichen Grüßen

Ludger Klein-Ridder