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Über Jürgen Durke

Ausgeübte Tätigkeit
Stadtrat, Industrial Designer
Berufliche Qualifikation
Diplom-Designer (FH)
Wohnort
Lahr
Geburtsjahr
1975

Jürgen Durke schreibt über sich selbst:

Jürgen Durke, Direktkandidat BTW 21

Jürgen Durke, Direktkandidat für den Wahlkreis 283 Emmendingen-Lahr

Ich heiße Jürgen Durke und bin 46 Jahre alt. Geboren und aufgewachsen im Ortenaukreis, lebe und arbeite ich heute in Lahr. Zur diesjährigen Bundestagswahl 2021 stelle ich mich am 26. September erstmals als Direktkandidat der Tierschutzpartei für den deutschen Bundestag zur Wahl.

Beruflich bin ich seit dem Jahr 2000 als studierter Diplom-Designer (FH) in der Fachrichtung „Industrial Design“ tätig. Während meines Berufslebens war ich sowohl angestellt, als auch freischaffend tätig.

2010 habe ich damit begonnen einen veganen Lebenswandel zu führen, um Tierleid zu vermeiden. Dieser Schritt umfasst neben der Ernährung auch den Konsum bis hin zu Gebrauchsartikeln, Kleidung, Möbel und technischen Gegenständen. Seitdem setze ich mich politisch sowohl bei veganen Straßenfesten und Stammtischen, als auch bei Demonstrationen und Kundgebungen ein.

In der Zwischenzeit bin ich Mitglied in einigen Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen und seit 2015 letztendlich Mitglied bei der „PARTEI MENSCH UMWELT TIERSCHUTZ (Tierschutzpartei)“ geworden.

Im Jahr 2019 habe ich mit meinem Engagement ein neues Betätigungsfeld im politischen Ehrenamt gefunden. Bei den damaligen Kommunalwahlen konnte ich für die Tierschutzpartei mit 2,4 Prozent der Stimmen einen Sitz als Stadtrat im Gemeinderat der Mittelstadt Lahr gewinnen und bin seitdem Finanzpolitischer Sprecher der Gemeinderatsfraktion „Linke Liste Lahr & Tierschutzpartei“.

Im gleichen Jahr 2019 nahm ich direkt im Anschluss an die Kommunalwahlen an den Wahlen zum Oberbürgermeister in Lahr teil und bekam dabei 2,0 Prozent der Stimmen.

Innerparteilich habe ich mich seitdem ebenfalls für einige Ämter zur Wahl gestellt und bin inzwischen Landesschriftführer im Landesvorstand der Tierschutzpartei in Baden-Württemberg, sowie seit 2020 auch Bundesgeschäftsführer der Tierschutzpartei.

 

Informationen zur Partei

Die „PARTEI MENSCH UMWELT TIERSCHUTZ (Tierschutzpartei)“ hat sich am 13. Februar 1993 gegründet. Aktuell hat die Partei circa 2.000 Mitgliedern und ist in allen 16 Bundesländern mit Landesverbänden vertreten. Der Frauenanteil liegt in der Tierschutzpartei bei etwa 70 Prozent.

Der Parteiname ist Programm, denn wir setzen uns gleichermaßen für die drei Säulen der soziale Themen, Umwelt- und Klimaschutz sowie für echten Tierschutz ein. Die wirtschaftliche Entwicklung des Landes soll in unserer Politik nicht die Rolle der Geldanhäufung weniger einnehmen, sondern sie soll dem Gemeinwohl, der Gesamtgesellschaft, den Tieren und der Umwelt dienen.

Bei der vergangenen Bundestagswahl 2017 erreichte die Tierschutzpartei im Durchschnitt 1,0 Prozent. Die damalige Kandidatin der Tierschutzpartei Katrin Wiegand erzielte bei der damaligen Wahl in unserem Wahlkreis 283 Emmendingen-Lahr 1,9 Prozent der Erststimmen, während das Ergebnis der Zweitstimmen 1,3 Prozent war.

Zwei Jahre danach konnte die Tierschutzpartei bei den Europawahlen 2019 mit 1,45 Prozent erneut in das Europaparlament einziehen. Seit den Kommunalwahlen 2019 ist die Partei Mensch Umwelt Tierschutz mit insgesamt 17 Sitzen deutschlandweit in den kommunalen Gremien vertreten.

2021 treten wir erstmals in allen Bundesländern zur Bundestagswahl an.

 

Die Forderungen der Partei

Die Tierschutzpartei versteht sich als ganzheitlich agierende Partei, die zum Wohle der Menschen und der Tiere arbeitet. Der Schutz der Natur und die größtmögliche Begrenzung des Klimawandels gehen damit selbstverständlich einher, weil sie unser aller Lebensgrundlage bewahren und unseren Planeten bewohnbar halten. Die Grundlage um den Herausforderungen der Zukunft angemessen begegnen zu können, bildet ein solides wirtschaftliches Verständnis sowie eine grundsätzliche Technologieoffenheit. Die wirtschaftliche Entwicklung darf allerdings kein Selbstzweck sein, sondern sie soll allen Menschen und dem gesellschaftlichen Leben, als auch dem Wohlergehen der Tiere und dem Erhalt unserer Umwelt dienen.

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Kandidaturen und Mandate

Kandidat Bundestag Wahl 2021

Angetreten für: Tierschutzpartei
Wahlkreis: Emmendingen - Lahr
Wahlkreis
Emmendingen - Lahr
Wahlkreisergebnis
2,20 %
Erhaltene Personenstimmen
3601
Wahlliste
Landesliste Baden-Württemberg
Listenposition
7

Politische Ziele

Zu meinen Zielen

Als Direktkandidat für den deutschen Bundestag habe ich mir eine besondere Verantwortung auferlegt, die ich ganzheitlich sehe und auch so angehen möchte. Einerseits vertrete ich damit die Interessen der Menschen und Tiere meines Wahlkreises in der gesamtdeutschen Politik. Auf der anderen Seite hat die Politik im Bundestag nicht nur deutschlandweite, sondern auch europäische und internationale Tragweite. Deshalb sind meine politischen Ziele immer auch regional, landesweit und international zu sehen.

Politische Entscheidungen haben in unserer modernen Welt immer komplexere Auswirkungen, oft auf vielen verschiedenen Ebenen gleichzeitig. Deshalb gilt es bei der Lösungsfindung die verschiedenen Interessensgruppen mit an einen Tisch zu holen und Wege zu gemeinsamen Zielen zu finden. In dieser Vorgehensweise liegen auch die Wurzeln meines studierten Berufs. Im Designprozess müssen sich unterschiedliche Akteure, wie beispielsweise Budgetierung, Marketing, Technik und Verkauf, in der Schnittstelle des Industriedesigns wiederfinden und ihre Anforderungen in ein gutes und funktionales Design mit einfließen lassen. Diese Arbeitsweise sollte insbesondere auch für politische Prozesse gelten. Gemeinsam müssen wir, trotz all der verschiedenen Interessen, unsere Ziele weit genug in die Zukunft denken, voran bringen und umsetzen. Die Lösungen für die kommenden Jahrzehnte müssen die Menschen bei uns, als auch die Menschheit insgesamt, nachhaltig in eine lebenswerte und sichere Zukunft führen.

Aus den drei Bereichen Mensch, Umwelt und Tierschutz habe ich dazu meine wichtigsten übergeordneten Ziele formuliert:

 

1. Ziel: Gesellschaftliche Teilhabe aller Menschen und Demokratie leben (lebbar machen)

Als Themenkomplex im Bereich der Sozialpolitik ist mir die gesellschaftliche Teilhabe aller Menschen besonders wichtig. Das gilt für Menschen, die aus welchen Gründen auch immer nicht oder nur teilweise am gesellschaftlichen Leben teilhaben können oder wollen. In der demokratische Verantwortung sollen alle Menschen Berücksichtigung finden, vor allem auch diejenigen, die keine eigene Stimme haben, wie beispielsweise Kinder, ältere Menschen, Menschen mit geistiger oder körperlicher Behinderung, mit gesundheitlichen oder finanziellen Einschränkungen, Menschen mit Migrationshintergrund oder mit Politikverdrossenheit, so dass alle wieder mehr Lust auf ein Miteinander und auf Demokratie bekommen.

Die Grundlage dafür ist eine gute, ausgewogene Bildungspolitik, die auch Themen vermittelt, wie wir besser miteinander umgehen können, als auch mit den Tieren und unserem Planeten. Das Bildungssystem soll besser gefördert werden und soziale Kompetenzen sowie die Grundlagen einer gesunden, ökologischen und ausgewogenen Lebensführung vermitteln. Alle Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sollen dabei die gleichen Bildungschancen haben. Zu diesem Zweck müssen wir Kinderarmut vorbeugen und auffangen.

Damit die Menschen wieder anfangen können sich miteinander zu befassen und sich mit der Gesellschaft, in der sie leben, und ihrer Stellung darin auseinandersetzen, müssen in vielen Fällen erst einmal ihre Grundbedürfnisse erfüllt sein. Erst wenn das eigene Leben einigermaßen gesichert und nicht jeder Tag ein Kampf ums Überleben ist, haben alle Menschen an der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung teil.

Dazu gehört auch, dass alle Menschen ein Recht auf eine grundlegende Versorgung mit bezahlbarem Wohnraum und freien Zugang zur digitalen Welt haben, sowie auf ein funktionierendes Gesundheitssystem und die Verfügbarkeit von günstigen, gesunden und pflanzlichen Lebensmitteln.

Ebenso müssen wir die Grundversorgung mit finanziellen Mitteln gerade bei künftig eher schwindenden Arbeitsplätzen unkompliziert sichern. Dazu ist die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens sinnvoll. Der direkte Austausch zwischen den Menschen beziehungsweise zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen ist dann leichter möglich, wenn alle gut und solide grundabgesichert leben können. Das erleichtert es den Menschen unbefangen und ohne leidliche Neid-Debatte aufeinander zuzugehen.

Und schließlich lohnt sich die Förderung von Kunst und Kultur. Denn auch diese Bereiche führen Menschen zusammen und bieten die Möglichkeit Menschen mit gemeinsamen Projekten oder Interessen miteinander in Kontakt zu bringen. Sie können ebenfalls die Akzeptanz anderer Menschen erleichtern, die einem zunächst vielleicht fremd erscheinen mögen. Ein offenes aufeinander Zugehen und voneinander Lernen, kann bestehende Konflikte in der Gesellschaft lindern. Nicht zuletzt bereichern sie unser aller Leben. Deshalb arbeite ich auch dafür, dass Kunst- und Kulturschaffende mehr von den Umsätzen profitieren.

Die Grundlage unseres Zusammenlebens sollte ein demokratisches Miteinander sein. Die politischen Ziele müssen auf wissenschaftlicher Grundlage gemeinsam vereinbart werden. Die Lösungsfindung soll gemeinsam mit möglichst breiter politischer Basis getragen werden. Auch die Bevölkerung soll trotz unserer repräsentativen Demokratie besser mit einbezogen werden, ein Beispiel wäre hier das Konzept sogenannter Bürgerräte, die, zufällig aus der Bürgerschaft gewählt, etwa bei der Gesetzgebung miteinbezogen werden.

 

2. Ziel: Größtmöglicher Erhalt unseres Klimas und eines lebenswerten Planeten

Umweltpolitisch fordere ich vor allen Dingen ein konsequentes Handeln ein, um die Erderwärmung noch soweit irgend möglich aufzuhalten. Der größtmögliche Erhalt unseres Klimas und eines lebenswerten Planeten für uns Menschen und für die Tiere ist essentiell für unser aller weiteres gutes Leben auf der Erde. Natur und Pflanzenwelt sind genauso vom Klima abhängig wie wir selbst, nur mit dem Unterschied, dass sie sich flexibler als wir Menschen an Klimaveränderungen anpassen. Wie wir allerdings mit einer sich verändernden Pflanzenwelt und schwindenden Erträge unsere Versorgung sicherstellen, ist fraglich.

Der Mensch mit all seinen Abhängigkeiten von Tieren und Pflanzen, von Ökosystemen und Witterung wird aller Voraussicht nach einen drastischen Klimawandel mit wegbrechenden Lebensgrundlagen aller Arten nur schlecht überstehen und mit weniger Ressourcen für alle. Diese Lebensgrundlagen für die stetig weiter anwachsende Weltbevölkerung von derzeit knapp 8 Milliarden Menschen zu erhalten, ist heute schon ein Wettlauf gegen die Zeit. In der Tierwelt hat bereits ein beispielloses Artensterben begonnen.

Deshalb sind wir als Menschheit in der Verantwortung den Klimawandel noch soweit irgend möglich abzubremsen. Die Klimakatastrophe zu verhindern, ist das größte Projekt, das die Menschheit bisher anzugehen hatte. Lösen können wir es nur als Menschheit gemeinsam, regional wie auch weltweit.

Einer der größten Hebel, den wir zu diesem Zweck in der Hand haben, ist eine drastische Reduzierung von Fleisch und tierischen Produkten bis hin zu einem kompletten Ausstieg. Die Ernährung ist heute problemlos pflanzlich möglich. Sie ist gesünder, klimaschonender und tierfreundlicher. Durch den Wegfall der Tierfutterproduktion werden große Flächen frei, die wir dann für andere Zwecke verwenden können, wie beispielsweise Permakulturanbau und bio-vegane Landwirtschaft statt Intensivnutzung und Monokulturen. Blühflächen für Insekten und Naturschutzgebiete für Wildtiere können wir ebenso zurückgewinnen.

Durch die Förderung neuer, verantwortungsvoller Formen der Landwirtschaft erreichen wir nicht nur mehr für das Klima, sondern entlasten gleichzeitig unsere Umwelt von Giften und Überdüngung. Anstelle der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung, müssen wir auf einen schonenderen Umgang mit der Natur zurück kommen. Die Schaffung von bio-veganen Musterregionen in Deutschland kann ein erster Schritt sein. Wechselnde Fruchtfolgen und pflanzliche Düngung entlasten den Boden von chemischen Düngemitteln, belasteten Gülle- oder Schlachtabfällen, die heute noch regelmäßig auf die Felder ausgebracht werden.

Den Ausstieg aus Fleisch und tierischen Produkten einzuleiten und zu vollziehen, ist für unser Überleben auf dem Planeten so wichtig zu werten, wie etwa der Ausstieg aus Kohleenergie und Atomstrom.

Ein weiterer Hauptaspekt ist der massive Ausbau der regenerativen Energiegewinnung. Bisher erzeugen wir bereits die Hälfte unseres elektrischen Stroms aus erneuerbaren Energien wie Sonne, Wind und Wasserkraft. Der weitere Ausbau ist jedoch ins Stocken geraten und wir müssen ihn wieder ankurbeln, damit wir den künftig weiter steigenden Energiebedarf im Optimalfall auch komplett selbst herstellen können. Dazu brauchen wir unkonventionelle Konzepte, vor allem für den Einsatz von Photovoltaik, als auch für die Möglichkeiten zur Speicherung von Elektrizität, etwa in Form von Wasserstoff.

Photovoltaik können wir beispielsweise an Gebäuden und über versiegelten Flächen einsetzen. Auch entlang von Straßen und Schienen, beispielsweise an Schallschutzwänden können Solarzellen zum Einsatz kommen. Je nach Anordnung können darunter oder dazwischen auch Freiräume für Tiere und Pflanzen entstehen. Insekten- und wildtiergerechte Freiflächen-Photovoltaik kann sowohl dem Arten- und Tierschutz dienen, als auch der großflächigen Energiegewinnung, etwa über unfruchtbaren Böden oder an Berghängen, die landwirtschaftlich schwer zu nutzen sind.

Sonnenenergie kann aber auch direkt als Wärmequelle genutzt werden, etwa um Gebäudebeheizungen zu unterstützen oder, beispielsweise über Spiegelflächen gebündelt, sogar zur stromlosen Produktion von Wasserstoff verwendet werden. Über die Nutzung von großen unterirdischen Wasserspeichern kann Solarwärme auch über längere Zeiträume, etwa vom Sommer bis in den Winter hinein gespeichert werden.

Die notwendige Elektrifizierung des Verkehrs und die Produktion von grünem Wasserstoff, also Wasserstoff erzeugt aus erneuerbaren Energien, werden den Energiebedarf künftig weiter mitsteigern, so dass wir uns schon jetzt daran machen müssen regenerativen elektrischen Strom im Überschuss zu produzieren. Hier wird jede Fläche, die wir bereits nutzen können oder die neu dazu kommt, sinnvoll eingesetzt sein.

Grünem Wasserstoff wird künftig eine Schlüsselrolle zukommen, sowohl bei der Dekarbonisierung des Verkehrssektors und der Industrie, wie etwa im Bereich der Stahlherstellung oder als Rohstoff für die Chemieindustrie. Durch die Speicherung von elektrischem Strom in Form von Wasserstoff kann Elektrizität unabhängig von Stromleitungen transportiert und ohne Akkus gespeichert werden. Deutschland kann und wird in der Wasserstofftechnologie eine Hauptrolle spielen, wenn wir den Einstieg jetzt forcieren.

Gleichzeitig zur Elektrifizierung des Verkehrs müssen wir den öffentlichen Fern- und Nahverkehr massiv ausbauen und preisgünstig bis hin zu kostenlos zur Verfügung stellen, so dass wir die Notwendigkeit des Individualverkehr maximal reduzieren und die Menschen das eigene Auto stehen lassen oder ganz darauf verzichten können. Dazu müssen wir auch neue Formen des öffentlichen Verkehrs erproben und einsetzen.

Mit diesen Instrumenten können wir der bereits begonnenen Klimakatastrophe etwas entgegensetzen.

 

3. Ziel: Beendigung der Tierausbeutung und Neudefinition der Beziehung zwischen Menschen und Tieren

In nahezu allen Bereichen, in denen der Mensch mit den Tieren in Kontakt kommt, gibt es Konflikte mit dem Tierschutz und dem Recht der Tiere auf Unversehrtheit. Wir Menschen müssen oftmals erst wieder oder noch immer lernen, dass Tiere fühlende Lebewesen mit eigenem Herz, Verstand und Willen sind. Der unfreiwillige Tod und die unermesslichen Leiden, die wir ihnen tagtäglich in unerträglichem Ausmaß zufügen, sind heute in keinster Weise mehr zu rechtfertigen und müssen endlich ein Ende finden.

Mit meiner politischen Arbeit möchte ich maßgeblich dazu beitragen, dass wir zu einer nie dagewesenen, friedlichen Koexistenz mit den Tieren gelangen, in der wir Menschen mit den Tieren und nicht mehr von ihnen leben. Diese Forderung hat weitreichende Folgen und bringt einige Veränderungen mit sich. Doch die Vision dahinter ist eine lebenswerte Zukunft für uns alle, die nachfolgenden Generationen und für die Tiere. Das hehre Ziel ist eine komplette Beendigung jeglicher Tierausbeutung. Das bedeutet letztlich, das wir auch mit den Tieren zu einem friedvollen Miteinander kommen, zu einer gegenseitigen Symbiose.

Mein Einsatz gilt allen Tieren, angefangen bei sogenannten „Nutztieren“ und „Labortieren“, über Haustiere, Arbeitstiere, Sporttiere, Tiere zu Unterhaltungszwecken, wie etwa in Zirkussen und Zoos, bis hin zu verwilderten Haustieren, echten Wildtieren, sowie Fischen, Meeresbewohnern und Insekten. Die rein nach menschlichen Maßstäben gefasste Einteilung in Nützlinge oder Schädlinge, endet für die meisten Tiere gleichermaßen mit Einschränkungen, qualvollem Missbrauch und letztlich mit einem schmerzhaften Tod.

Die drängendsten Probleme treten dort auf, wo Tiere in großer Anzahl missbraucht und getötet werden. Am offensichtlichsten ist das in der Massentierhaltung oder in der Verwendung von Tieren im Tierversuch der Fall. Doch selbst in unserem Umgang mit Wildtieren, die wir durch Jagd und Fischfang bedrängen und in immer kleinere Lebensräume zurückdrängen oder die wir zu Jagdzwecken vermehren, zeigen wir kaum Gnade und die Tiere sind die Leidtragenden.

Dabei gibt es inzwischen für fast alle Bereiche der Tierausbeutung vegane Alternativen aus rein pflanzlichen Bestandteilen oder tierleidfreie Verfahren in der experimentellen Forschung und in der Produkttestung. In beiden Fällen entfiele ein großer Aufwand an Futtermitter, Flächenverbrauch, Abfällen und CO2-Emissionen. Doch auch in der Populationskontrolle von Wildtieren und im Wildtiermanagement sind tötungsfreie Methoden längst bekannt. Wir müssen sie nur einsetzen, beziehungsweise deren Einsatz fördern und den Tiermissbrauch unattraktiv gestalten und letztlich abschaffen, um diese 3 Beispiele einmal herauszugreifen.

Wichtig ist, dass die Menschen, die derzeit noch von der Ausbeutung der Tiere leben müssen, bei dieser in hohem Maße klimarelevanten Umstellung auf eine tierleidfreie Forschung und Wirtschaft nicht auf der Strecke bleiben. Die Landwirte und die verarbeitenden Betriebe, die Händler und die indirekten Nutznießer an der Tierausbeutung, Arbeitgeber und Arbeitnehmer brauchen Perspektiven für die Zukunft und sollen künftig auch gut von ihrer Arbeit leben können. Wir stehen hier vor ähnlichen Herausforderungen wie etwa in aussterbenden Industriezweigen, die nicht mehr fortgeführt werden können, wie etwa die Kohleindustrie.

Die Umverteilung von Subventionen von Fleisch und anderen tierischen Produkten hin zu pflanzlichen Alternativen, eine andere Gestaltung der Mehrwertsteuer und die Einpreisung des CO2-Ausstoßes sind beispielsweise Instrumente, wie eine Reduzierung von Produktion und Verbrauch von Fleisch und anderen tierischen Produkten erreicht werden kann, bei gleichzeitiger Förderung von günstigen, gesunden und pflanzlichen Lebensmitteln und Produkten. Da die Massentierhaltung besonders schädlich ist, können wir hier zusätzlich über eine Klimasteuer nachdenken, um künftige Klimaschäden zu reparieren.

Der Bereich der Tierversuche ist eine ähnliche Tragödie wie die Massentierhaltung. Hier werden Tiere ebenfalls in horrender Anzahl regelrecht verbraucht, sei es zu Forschungszwecken oder zur Testung von Medikamenten, Kosmetika, Verbrauchsartikeln, Produktentwicklung bis hin zu militärischen Waffentests. Die Tierversuche ins Ausland zu verlagern, ist keine Lösung. Vielmehr müssen wir endlich die vielen bereits bekannten tierleidfreien Forschungs- und Testmethoden zum Einsatz bringen. Die Versuchsreihen sind mit diesen neuen Methoden spezifischer und liefern für die Zielvorgaben relevantere Ergebnisse.

Im Wildtiermanagement müssen wir ebenfalls neue Wege. Die Natur reguliert sich selbst. Dazu müssen wir sie zumeist einfach nur sich selbst überlassen. Wo das nicht möglich ist, weil es kaum freien Raum zwischen kommunal, agrar- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen gibt, müssen wir tötungsfreie Alternativen zur Populationskontrolle anwenden, wie etwa die Sterilisation von einzelnen Tieren, das Beimengen von Antibabymitteln in Tierfutter oder auch der gezielten Entnahme von Eiern in überwachten Gelegen. Von einer Gewinnung von Fleisch und anderen tierischen Produkten aus Wildtieren müssen wir künftig absehen.

Wildtiere sollen auch in Bereichen der Agrar- und Forstwirtschaft wieder maßvoll zugelassen sein und beispielsweise die rein pflanzliche Düngung mit tierischem Dung auf natürliche Weise unterstützen, anstelle chemischer Düngung oder der Verwendung von belasteter Gülle und Schlachtabfällen zu Düngungszwecken.

Mit all diesen Maßnahmen gewährleisten wir zudem einen deutlich besseren Schutz vor der Entstehung von Zoonosen und damit auch vor künftigen Pandemien, die aus dem Tierreich stammen. Uns allen, Menschen und Tieren, gestehen wir damit wieder mehr Raum zum Leben und zur eigenen Entfaltung zu.

Den Tieren selbst wird durch diese Neuerungen nicht nur ganz direkt viel Leiden und Tod erspart. Sie bekommen auch einen neuen Stellenwert in der Gesellschaft. Der Umgang der Menschen mit den Tieren kann bewusster und wertschätzender gestaltet werden, hin zu einer friedvolleren Gesamtgesellschaft.

Frei nach Tolstoi, von dem das folgende Zitat stammt: „Solange es Schlachthäuser gibt, wird des auch Schlachtfelder geben.“ Im Umkehrschluss ist die Abschaffung von Schlachthäusern aller Art eine gute Voraussetzung für eine friedvolle und mitfühlende Gesellschaft. Wir müssen sie nur wollen.

Letztendliches Ziel ist eine friedliche Koexistenz zwischen Menschen und Tieren mit Akzeptanz und Mitgefühl. Der bewusste und wertschätzende Umgang mit Tieren soll zur Selbstverständlichkeit werden.