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Jörn Thießen
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Frage von René P. •

Frage an Jörn Thießen von René P. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Zuerst muss ich einmal betonen, wie sehr ich Ihr mutiges Vorpreschen in der Politik bewundere, als Sie mit einer Idee zur Pflichwahl kamen.
Bei der Analyse der Wahlergebnisse bin ich auch auf die Wahlen der anderen Länder gestoßen, wobei mir sofort auffiel, wie extrem hoch die Wahlbeteiligung in Belgien war. Durch die Wahlpflicht würde es nämlich erst deutlich werden, wer gegen das System ist und deswegen eine ungültige Stimme abgibt, wo ja von den diesjährigen Nichtwählern behauptet wird, sie weigerten sich aus Protest, was aber keinesfalls auf alle zutreffen kann.

Meine Frage an Sie:
Bei der Wahl fiel mir schon der meterlange Wahlzettel auf, was ich für etwas übertrieben halte.
Ich finde, man sollte es ermöglichen eine Wahl per Computer zu ermöglichen.
Desweiteren fiel mir auf, dass der Wahlzettel nur einseitig bedruckt war, was einer Verschwendung von ca. 100% entspricht.
Könnte man nicht auf die Rückseite mehrere europawichtige Fragen unterbringen, in denen sogar Volksentscheide untergebracht werden könnten?
Ausserdem kamich mir etwas lächerlich vor am Sonntag, wo ich von vornherein wusste,welche Partei ich wählen werde und mich schon vorher über die zu wählenden Persönlichkeiten informiert habe, wie es eigentlich alle Bürger zu tun pflegen, bevor sie zur Wahl gehen (wenn sie gehen). Ich war nicht der einzige, der sich im Wahllokal ein Grinsen nicht unterdrücken konnte.

Mit freundlichen Grüßen

René Pollmann

PS:
Ich erinnere mich noch gut, als Sie( zur Bundestagswahl) für sich und die SPD warben, als ich zur Schule ging und Sie mir ein kleines SPD-paket in die Hand drückten. Diese Art des Wahlkampfes ist sehr zu empfehlen, da sie sehr persönlich ist.

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Antwort von
SPD

Lieber Herr Pollmann,

ich bedanke mich für Ihre Unterstützung! Was die Frage des Wahlzettels angeht, bin ich allerdings höchst pessimistisch: Mein vergleichsweise papierarmes Büro sei Zeuge, dass ich Ihre Idee des Sparens auch eine gute fände, aber die Rückseite eines Wahlzettels zu verwenden ist schlechterdings unmöglich. Stellen Sie sich die wütenden Proteste der Parteien vor, die es nur auf die Rückseite geschafft haben - "diskrimierend", "viele Wähler nehmen uns gar nicht wahr, weil sie den Zettel nicht umdrehen" und dergleichen Vorwürfe mehr müsste man wohl befürchten. Mit dem knappen Meter Wahlzettel vom letzten Sonntag wird man sich deshalb abfinden müssen, und auch wenn mehrere Wahlgänge kombiniert werden - etwa ein Volksentscheid und eine Landtagswahl am selben Tag - wird es für jede Abstimmung immer einzelne Zettel geben, um Chancengleichheit herzustellen.

Ich würde mich sehr freuen, Ihnen auch im bevorstehenden Bundestagswahlkampf wieder zu begegnen, wenn ich in Meldorf bin, stehe aber auch gern außerhalb von Wahlkampfzeiten zur Verfügung - mit meinem
Meldorfer Büro können Sie einen Gesprächstermin vereinbaren.

Herzliche Grüße
Jörn Thießen, MdB