Jörg Nürnberger, MdB, Pressefoto
Jörg Nürnberger
SPD
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Frage von André H. •

Warum unterstützen Sie die Impfpflicht, obwohl mittlerweile offenkundig ist, dass diese maximal einen Eigenschutz bietet, und mittlerweile auch im ÖRR offen über Impfschäden und -Tote berichtet wird?

Sehr geehrter Herr Nürnberger,

sind Sie sich, respektive Ihre Mitstreiter, welche im Bundestag eine Impfpflicht durchbringen wollen, eigentlich im Klaren darüber, was allein schon die seit Monaten stattfindende Debatte für einen psychischen, oft sogar physischen Druck auf Menschen ausübt, welche sich aus den verschiedendsten Gründen nicht gegen Covid-19 impfen lassen wollen? Allein in meinem Umfeld kenne ich eine Vielzahl von Menschen, Männer wie insbesondere auch Frauen, die sich regelrecht vergewaltigt fühlten, käme es zu einem Zwang zu dieser Impfung, "Die Menschenwürde, die das Grundgesetz garantiert, besteht darin, dass jeder Mensch immer als selbstverantwortliche, autonome Persönlichkeit anerkannt und respektiert wird. Er ist immer Subjekt als gleichberechtigtes Mitglied in der rechtlich verfassten Gemeinschaft. Ein Mensch ist nie Mittel zum Zweck eines anderen, sondern immer Zweck an sich. Deshalb darf kein Mensch jemals zum bloßen Objekt staatlichen Handelns gemacht werden."

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr H.,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Nach langen Diskussionen hat das Parlament entschieden: Für den Kampf gegen die Pandemie wird es in Deutschland keine allgemeine Corona-Impfpflicht geben.

Bei dieser Abstimmung gab es zumindest für uns Abgeordnete  der Koalitionsfraktionen keinen Fraktions- oder Koalitionszwang. Ich war und bin für die Einführung einer Impfpflicht und habe deshalb für den gemeinsamen Kompromissvorschlag, der eine Impfpflicht zunächst für Menschen ab 60 Jahren vorgesehen hätte, gestimmt. Die beiden Gruppen, denen Abgeordnete von SPD, Grünen und FDP angehören, hatten die CDU/CSU zur Unterstützung dieses Vorschlages aufgerufen. Doch CDU-Chef Friedrich Merz wollte den Unionsabgeordneten nicht zugestehen, diese Entscheidung ohne Fraktionszwang zu treffen.

Aus meiner Sicht wird die Bekämpfung von Corona in diesem Herbst nun viel schwerer werden, falls nach den Erfahrungen der vergangenen beiden Jahre wieder eine Coronawelle kommen sollte.

Aber wir sehen nach vorn! Es ist dringend geboten, die Impfquote zu erhöhen um für eine nächste Infektionswelle gewappnet zu sein. Die Impfung mag nicht jede Ansteckung verhindern, sie trägt aber dazu bei, dass die Erkrankung milder verläuft und es deshalb  eine geringere Belastung des Gesundheitssystems gibt. Corona und die möglichen Langzeitfolgen einer Erkrankung sind weiterhin gefährlich. Die Impfung bleibt meiner Ansicht nach der Weg aus der Pandemie.

Mit freundlichen Grüßen
Jörg Nürnberger

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