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Jan Otto Witt
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Frage von Leonie E. •

Frage an Jan Otto Witt von Leonie E. bezüglich Umwelt

Lieber Herr Witt,

wie stehen Sie zur aktuellen Fortschreibung des Hamburger Klimaplans und dem Klimaschutzgesetz?

Mit freundlichen Grüßen,
Leonie Engelfried

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Liebe Frau E.,

ich bewerte den Hamburg Klimaplan und das Klimaschutzgesetz als ambitioniert, machbar und zu spät geplant.

Ambitioniert, denn das Ziel ist die CO2-Emissionen bis 2030 auf 9,3 Mio. Tonnen zu verringern. 2050 sollen es weniger als 1 Mio. Tonne sein. Die Emissionszahlen von 1990 bis 2017 sinken fast linear um etwa 160.000 Tonnen jährlich. Mit dieser Entwicklung werden die Ziele vollkommen verfehlt. Wenn die Zahlen weiterhin linear sinken und wir das Ziel in 2030 erreichen wollen, müsste die jährliche Reduzierung etwa 900.000 Tonnen betragen. Eine Versechsfachung der bisherigen Entwicklung. Aber der nötige Impact zum Klimaschutz ist bereits geschehen. Dieser darf nun nicht verpuffen.

Machbar, denn die Einsparungen sind nach Sektoren aufgeteilt und dadurch klar definiert. Jede kWh weniger elektrische Energie spart etwa 535 Gramm CO2, jede gesparte kWh vom Erdgasverbrauch spart 226 Gramm, bei Diesel und Benzin werden etwa 300 Gramm CO2 pro kWh gespart. Bei Hamburgweiten Energieverbräuchen von mehreren Terawattstunden summiert sich die Ersparnis schnell zusammen. Dafür müssen wir nun anfangen zu sparen. Angefangen beim Strommix, den wir vollständig auf regenerative Energien umstellen wollen. Berechnungsmodelle der Norddeutschen Energiewende (NEW) 4.0 zeigen, das es geht. Weiter geht es mit der Reduzierung der Last durch Laufzeitverkürzung oder Umrüstung. Dabei zählt jede Kilowattstunde, sowohl vom privat Haushalt als auch von den Großverbrauchern im Hafengebiet. Die Anreize sind bekannt: Es werden nicht nur Emissionen gespart sondern auch bares Geld. Hier sind Ökologie und Ökonomie ganz klar verstrickt. Zuletzt gilt es auch die Gewohnheiten zu ändern. Vernünpftig heizen, nicht für jede kleine Strecke das Auto nutzen, überflüssigen Stromverbrauch minimieren.

Zu spät, denn das Kyoto-Protokoll wurde 1997 verhandelt. Das Pariser Klimaabkommen ist seit 2015 in Kraft. Aber der Klimaplan steht erst seit Dezember. Die Zeit kann man leider nicht zurück drehen, sodass wir nun konsequent handeln müssen, um unsere Heimat - die Erde - lebenswert zu erhalten.

Mit freundlichen Grüßen

Jan Otto Witt