Jakobus Fröhlich
MLPD
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Frage von Jan V. •

Frage an Jakobus Fröhlich von Jan V. bezüglich Umwelt

Hallo,

meine Frage betrifft das Thema Fraking. Dazu gab es eine Kandidatenbefragung in Witten an der die MLPD nicht teilgenommen hat. Nach kurzer Recherche musste ich feststellen, dass die MLPD gar nicht eingeladen worden ist. Jetzt habe ich die Umweltpositionen der MLPD durchgelesen und verstehe nicht wieso die MLPD als entschiedener Gegner von Fraking nicht eingeladen wurde. Können Sie mir darauf antwort geben? Die weitere Frage ist wie Fraking verhindert werden kann? Die Regierungsparteien und selbst die Oppositionsparteien schwanken in der Einführung oder Ablehnung von Fraking doch ziemlich hin und her. Wie kann ihre begrüßenswerte konsequente Ablehnung von Fraking durchgesetzt werden, auch wenn die MLPD nicht in den Bundestag einzieht?

Vielen Dank schon jetzt für die Antwort

Antwort von
MLPD

Hallo Jan in Witten,
vielen Dank für Deine Fragen zum Kampf gegen Fracking. Meine Antwort zielt auf vier Punkte:
1.
Ich lehne Facking konsequent ab. Ein Fracking-Verbot muss in Deutschland und international durchgesetzt werden. Nach der Zerstörung der Atmosphäre und der Übersäuerung der Weltmeere würde Fracking auch noch die Erdkruste, die Lithosphäre der Zerstörung im Interesse der Profitwirtschaft anheimgeben. Weltweit muss die Energieerzeugung bis 2030 auf 70-90% regenerative Energie umgestellt sein, um Übergang in die Klimakatastrophe Einhalt zu gebieten. Mit Fracking wird genau das Gegenteil gemacht. Da reicht auch kein „Moratorium“, ein „Aussetzen“. Die wesentlichen Fakten liegen auf dem Tisch. „Moratorium“ bedeutet, dass schon Fakten geschaffen und die „Claims“ für Fracking in NRW abgesteckt sind.
2.
Fracking wird von den größten internationalen Öl- und Chemie-Übermonopolen vorangetrieben. Dagegen muss eine diesen Monopolen überlegene Kraft organisiert werden. Meine Partei hält deshalb eine internationale Widerstandsfront im Umweltkampf für erforderlich und wirkt mit, diese aufzubauen. Wir unterstützen den Vorschlag zur Gründung einer „Umweltgewerkschaft“, die die Kräfte der Arbeiterbewegung und der kämpferischen Umweltbewegung zusammen führt.
3.
Die Umweltfrage ist inzwischen zu einer Systemfrage geworden. Die internationalen Monopole können nur noch Maximalprofite erzielen, wenn sie die Lebensgrundlagen der Menschheit skrupellos zerstören. Fracking zeigt das in aller Deutlichkeit. Deswegen muss die kapitalistische Profitwirtschaft abgeschafft und durch eine Gesellschaftsordnung ersetzt werden, die die Ausbeutung von Mensch und Natur abschafft. Für mich ist das der echte Sozialismus, der eine Produktion im Einklang von Mensch und Natur verwirklicht. Karl Marx drückte das so aus, das wir uns nicht als „Besitzer“ der Erde betrachten dürfen sondern nur als Nutznießer, die die Erde kommenden Generationen verbessert überlassen müssen.
4.
Dass ich nicht zur der Kandidatenbefragung der Initiative Stopp-Fracking eingeladen wurde, kann verschiedene Ursachen haben. Ich will der Initiative nichts unterstellen. Dass ich einer der 8 demokratischen Direktkandidaten im Wahlkreis bin ist allerdings bekannt. Sollte der Antikommunismus das Motiv der Ausgrenzung meiner Person sein, dann ist das äußerst kurzsichtig. Auf der Basis des Antikommunismus kann breites Bündnis für den aktiver Widerstand organisiert werden, weil das klassenkämpferische Potenzial der Arbeiterbewegung aus dem Kampf gegen Fracking ausgegrenzt würde. Dem Bericht in der WAZ zufolge haben die anwesenden Kandidaten außer dem der FDP sich zwar gegen das Fracking ausgesprochen, keiner hat aber einen Weg aufgezeigt, das auch durchzusetzen. Aktiver Widerstand im Umweltkampf erfordert eine überparteilicher Grundlage und den Ausschluss von Antikommunismus.
In aller Bescheidenheit möchte ich darauf hinweisen, dass ich längere und teils erfolgreiche Erfahrungen im Umweltkampf habe. So war ich Anfang der 1990er Jahre im Hattinger Bündnis gegen eine Giftbodenwaschanlage auf dem Gelände der stillgelegten Henrichshütte aktiv. Diese Giftanlage wurde verhindert. Auch gegen die Atomkatastrophe 2011 in Fukushima waren ich und meine Partei von der ersten Stunde an mit aktiv. Da Fracking von breiten Teilen der Bevölkerung abgelehnt wird und auch schon zig Initiativen gegen Fracking entstanden sind bin ich guter Dinge, dieses Verfahren zu Fall zu bringen. Mein Standpunkt fasst sich in der Losung zusammen: „Rettet die Umwelt vor der Profitwirtschaft!“

Freundliche Grüße
Jakobus Fröhlich