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Hubert Rothfeld
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Frage von Rainer G. •

Frage an Hubert Rothfeld von Rainer G. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Guten Tag Herr Rothfeld,

ich bin Grünen-Wähler und schon länger frage ich mich, wie sich das Profil Ihrer Partei inhaltlich von dem der Grünen unterscheidet. Denn - ökologisch und demokratisch und in ethischen Vorstellungen vielfach werkonservativ sind die Grünen auch.

Warum sollte ich also meine Stimme einer kleinen Partei geben, die wenig Aussicht auf den Sprung über die 5%-Hürde hat und deren Wahl - so gesehen - meine Zielrichtung einer nachhaltigen, generationengerechten und ethisch verantwortlichen Politik eher schwächt?

Mit neugierigen Grüßen

Rainer Gunia

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Antwort von
ÖDP

Guten Tag Herr Gunia,

vielen Dank für Ihre Frage.

5 Punkte, die den Unterschied machen nenne ich Ihnen:

1. In der Familienpolitik folgt die ÖDP nicht wie die Grünen den Ruf der Wirtschaft, Eltern sollen die Betreuung ihrer Kinder früh in die Hand von Kitas und Kigas geben, um somit als Arbeitskraft der Wirtschaft zu Verfügung zu stehen. Nein, die ÖDP fordert ein existenzsicherndes steuerpflichtiges Erziehungsgehalt für Eltern, dass es Ihnen ermöglicht zwischen Betreuungsangebote in der Kita oder der Erziehung ihrer Kinder zu Hause zu wählen. Eine frühkindliche sichere Bindungserfahrung ist für die Entwicklung eines Kindes grundlegend. Ob diese feste Bindungserfahrung durch Kitas zu gewährleisten ist, ist durchaus anzuzweifeln.

2. Die ÖDP fordert neben der Förderung effektiver und ökologisch unbedenklicher regenerativer Energie, ein geändertes Wirtschaftssystem miteiner Abkehr vom ständigen Wirtschaftswachstum hin zu mehr Genügsamkeit. Jede innovative Technik, die hilft Energie einzusparen und für sich erst einmal ökologisch sinnvoll und hilfreich ist, weckt mit den Drang zum Wirtschaftswachstum neue Ansprüche, neue Verlockungen und der Gefahr des Mehrverbrauchs von Rohstoffen und natürlichen Lebensflächen.Die Grünen setzen mit wenig Weitblick einseitig auf das populäre Feigenblatt Energiewende durch moderne Technik und regenerativer Energieträger. Ein negatives Beispiel :Die Erzeugung von Biogas und Biotreibstoffen ist in der Energiebilanz wenig Effizient, hat beträchtliche ökololgische und besonders in einigen Schwellen- und Entwicklungsländern negative sozial-strukturelle Folgen.

3. Ein weiterer mir wichtiger Punkt in der Politik der ÖDP ist die Förderung von beziehungsfreundlichen kleinstrukturierten Lebensformen, durch mehr Eigenständigkeit von Kommunen und wohnortsnahen Verwaltungen, Schulen, Krankenhäusern, … . Dies ermöglicht eine höhere Identität, mehr Miteinander, weniger anonymes Wohnen nebeneinander und eine höhere Verantwortungsübernahme.

4. Die Wirtschaft bestimmt mit ihrem Geld und ihrer Macht heute viele Entscheidungen in der Politik. Die ÖDP lehnt im Gegensatz zu den Grünen Firmenspenden an Parteien ab, wie auch Berater- oder Aufsichtsratsfunktionen von politischen Mandatsträgern.

5. Die ÖDP tritt für den Schutz allen Lebens ein und für eine enge Begrenzung der Genforschung.

Zumindest für mich sind das gute Gründe, um für die ÖDP zu streiten. Auf regionaler Ebene und besonders auch in Bayern zeigt sie mit engagierten Einsatz unserer Parteimitglieder und überzeugenden Argumenten, dass sie trotz ihrer kleinen Größe Wichtiges bewirkt. Beispiele dafür sind das Nichtraucherschutzgesetz und die derzeitiggemeinsam mit Bürgerinitiativen geführten Aktionen gegen zusätzlichen umweltbelastenden Flugverkehr. Politik findet nicht allein in den Parlamenten und nicht erst ab 5 % statt!

Schöne Grüße aus Gammertingen,

Hubert Rothfeld