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Hermann Gröhe
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Frage von Guido F. •

Frage an Hermann Gröhe von Guido F. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Gröhe,

ich danke Ihnen für Ihre Reaktion auf meine Anfrage und Ihren Hinweis auf die Cannabis-Basisinformation der BzGA, die allerdings an keiner Stelle nahelegt, dass bereits der Konsum geringer Mengen Cannabis gesundheitsschädigend wäre.

Sie zeigt jedoch mehrfach auf, dass die Risiken des Cannabiskonsums längst nicht so ausgeprägt sind, wie die des Alkoholkonsums. Weshalb ist also flächendeckende Strafverfolgung jedweden Umgangs mit Alkohol für Sie kein geeignetes Mittel, obwohl Sie sich doch für flächendeckende Strafverfolgung jedweden Umgangs mit Cannabis einsetzen, und was spräche dagegen, über die von Ihnen genannten Bestimmungen hinaus, zumindest ein generelles Werbeverbot für alkoholische Getränke einzuführen und nur noch den Verkauf in lizenzierten Fachgeschäften zuzulassen?

Warum reicht es wiederum nicht aus, auch beim Hanf alle Anstrengungen darauf auszurichten, den Jugendschutz durchzusetzen sowie bei Heranwachsenden und Erwachsenen die Fähigkeit zu einem verantwortlichen Umgang zu stärken?

Dr. Raphael Gaßmann, Geschäftsführer der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen, kommentierte die praktizierte Drogenpolitik mit den Worten: "Nach so vielen Jahrzehnten ergebnisloser Diskussionen sind wir nicht mehr an Glaubenssätzen, Meinungen und Allgemeinplätzen zur Prohibition interessiert. Wir erwarten Beweise. Für die Vorteile von Prohibition wurde noch kein einziger vorgelegt. Diejenigen dagegen mehren sich von Jahr zu Jahr. Ob uns das gefällt oder nicht, spielt überhaupt keine Rolle. Es sei denn, Suchtpolitik wäre eine Geschmacksfrage."( http://tinyurl.com/n99yrrg )
Wie bewerten Sie diese Aussage?

Liegen Ihnen wissenschaftliche Belege dafür vor, dass sich drogenpolitische Strafverfolgung insgesamt positiv auf die Gesellschaft auswirkt?

Wäre es nicht sinnvoller, würde man jedes Jahr mehrere Milliarden Euro für Aufklärung statt für Repression aufwenden? ( http://tinyurl.com/23kl4eg )

Freundliche Grüße

Guido Friedewald

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Friedewald,

haben Sie vielen Dank für Ihre neuerliche Anfrage. Ich hatte Ihnen am 5. Juli meinen grundsätzlichen Standpunkt zum Umgang mit Cannabis bzw. mit Alkohol in unserer Gesellschaft zur Kenntnis gebracht. Ich darf Sie um Verständnis dafür bitten, wenn ich mich zu den Ihrerseits angesprochenen Detailfragen nicht noch einmal äußere - zumal ich weder Experte in Fragen der Suchtbekämpfung und ihrer wissenschaftlichen Evaluation bin, noch abgeordnetenwatch für eine geeignete Plattform beispielsweise zur öffentlichen Bewertung einzelner Aussagen von H. D. G. halte. Gegebenenfalls bietet sich ein Austausch Ihrerseits mit Frau Mechthild Dyckmans, der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, an, die Sie unter www.drogenbeauftragte.de oder im Bundesministerium für Gesundheit (BMG) unter der postalischen Anschrift: Friedrichstraße 108, 10117 Berlin erreichen.

Mit freundlichen Grüßen
Hermann Gröhe

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