Portrait von Herbert Schulz
Herbert Schulz
DIE LINKE
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Herbert Schulz zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Annegret K. •

Frage an Herbert Schulz von Annegret K. bezüglich Familie

Hallo Herr Schulz,

mich würde interessieren, wie Sie persönlich zum Hamburger Hundegesetz stehen. Sehen Sie es mit genauso kritischen Augen wie Ihre Kollegen. Haben Sie vielleicht selber einen Hund?

Mit hundefreundlichen Grüßen
Annegret Ketzler

Portrait von Herbert Schulz
Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Ketzler,

ich selbst habe keinen Hund und muss gestehen, dass ich beim allgemeinen Thema Hundehaltung ein klein wenig voreingenommen bin, weil ich mich in den Jahren, als meine Tochter noch klein war und ich sie häufig vom Kindergarten abgeholt habe, regelmäßig über die Verunreinigung der Parkanlagen durch Unmengen von Hundekot geärgert habe. Auf der anderen Seite habe ich in meinem Freundes- und Familienkreis eine ganze Reihe von Hundehaltern und weiß, wieviel Freude ein Hund den Haltern und vor allem ihren Kindern bereitet. Und die Disziplin und Verantwortung der Hundehalter, den Kot betreffend, hat nach meiner Beobachtung doch deulich zugenommen in den letzten Jahren.

Aber jetzt zu ihrer eigentlichen Frage. Ja, ich sehe das ähnlich kritisch wie meine KollegInnen in der Bürgerschaft. Das Hamburger Hundegesetz beruht meiner Auffassung nach auf unwissenschaftlichen Erkenntnissen: Es soll angeblich Hunderassen geben, die für Menschen gefährlich sind. Grundlage hierfür sind leider halbherzig geführte Statistiken und dramatische Einzelfälle. Ich finde es widersinnig, dass in Niedersachsen oder Bremen Hunderassen erlaubt sind, die in Hamburg verboten sind und umgekehrt. Ich finde: Jeder Hund muss das Recht haben, nach einer erfolgreichen Wesensprüfung wieder aus seinem Käfig herauszukommen. Es gibt keine unwiderlegbar gefährlichen Hunderassen. Rasselisten sind aus unserer Sicht völliger Blödsinn und gehören abgeschafft.

Außerdem werden die Angaben über Beißvorfälle nicht seriös recherchiert. Das verfälscht die Aussagen. Die Bürgerschaftfraktion DIE LINKE hat im Dezember 2008 einen umfangreichen Vorschlag mit Änderungen zum Hundegesetz eingebracht. (Drucksache 19/1748), der meine volle Unterstützung findet. Sie war die einzige Fraktion, die dem Hundegesetz in der jetzigen Fassung nicht zugestimmt hat.

Die linke Bürgerschaftsfraktion hat bei der letzten Evaluierung vorgeschlagen, Beißvorfälle sorgfältiger zu analysieren: Wie kam der Unfall genau zustande? Verteidigte das Tier sein Revier oder wurde es angegriffen? Auch dies wurde leider nicht aufgenommen.

Wir sind für das Recht auf eine umfassende Beratung bei Fachleuten, zum Beispiel einer Tierärztin, die vor der Entscheidung liegt, sich einen Hund anzuschaffen. Erst nach so einer Beratung soll es möglich sein, einen Hund anschaffen zu dürfen. Die Beratungskosten sind bei sozialen Härten natürlich zu erlassen. Außerdem wollen wir, dass Menschen, die Hartz IV erhalten, von der Hundesteuer befreit werden.

Sehr geehrte Frau Ketzler, ich hoffe, ihre Frage damit beantwortet zu haben und wünsche mir, dass sie am 27. September die LINKE mit beiden Stimmen unterstützen.

Mit hundefreundlichen Grüßen
Ihr Herbert Schulz