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Helmut Brunner
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Frage von Frank W. •

Frage an Helmut Brunner von Frank W. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrter Herr Brunner,

in den letzten Jahrzehnten ist die Artenvielfalt in der Fläche gerade in Deutschland massiv zurück gegangen. Die UN hat das Jahr 2010 zum Jahr der Biodiversität ausgerufen, ich entnehme Ihrer homepage dass auch Sie die Notwendigkeit dafür sehen. Sie schreiben "... Eine gesunde Umwelt und eine durch Artenvielfalt geprägte Natur ist für unsere Landwirte und unsere Tourismuswirtschaft auch eine zentrale ökonomische Frage...."

Nun ist es kein Geheimnis dass gerade auf landwirtschaftlichen Flächen die Arten am stärksten leiden. Egal ob Insekten, Vögel, Großsäuger - mit der heutigen Landwirtschaft bei 4-5maliger Mahd, massivem Eintrag von Dünger und Nitraten, kostenloser Gülleentsorgung usw. kommen die wenigsten Arten zurecht.

Viele dieser Faktoren sind nur dank der massiven Stützung der Landwirtschaft in Form von Subventionen möglich (z.B. Mineralölsteuerbegünstigung). Daher ist es nur schwer verständlich warum mit Steuergeldern das Artensterben beschleunigt wird. Warum werden nicht alle entsprechenden Subventionen, auch im Hinblick auf die wachsende Neuverschuldung, gestrichen?

Mit besten Grüßen
Frank Weiß

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Weiß,

der Landwirtschaft werden von Politik und Gesellschaft vielfältigste Aufgaben zugewiesen: Sie soll qualitativ hochwertige Lebensmittel zu angemessenen Preisen produzieren, durch den Anbau von Nachwachsenden Rohstoffen die Abhängigkeit vom Import fossiler Energieträger verringern und damit gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, die Kulturlandschaft attraktiv gestalten und durch ihre wirtschaftliche Tätigkeit zum Erhalt eines vitalen ländlichen Raums beitragen. Dass angesichts dieser Fülle von Anforderungen Kompromisse in Bezug auf den Umwelt- und Naturschutz gemacht werden müssen versteht sich von selbst.

Meine Aufgabe als verantwortlicher Ressortminister sehe ich darin, durch die Gestaltung entsprechender Rahmenbedingungen, durch fundierte Bildungs- und Beratungsmaßnahmen, praxisnahe Forschung und durch gezielte Fördermaßnahmen dazu beizutragen, dass die Eingriffe in den Naturhaushalt möglichst gering gehalten werden können.

Deshalb sind heute die Themen nachhaltige Landbewirtschaftung, Schonung der natürlichen Ressourcen und Artenschutz wichtige Bestandteile unserer Beratungs- und Bildungsangebote für die Landwirte. Durch die angewandte Forschung vor allem auf den Gebieten der Resistenzzüchtung und der Verbesserung der Ressourceneffizienz leisten die Landesanstalten für Landwirtschaft und Gartenbau einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Einsatzes von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln sowie von Energie in der Landwirtschaft. So ist es z. B. in Bayern bereits gelungen, den Aufwand an mineralischen Düngemitteln je Hektar von 1990 bis 2007 bei Stickstoff über 30 % zu senken, bei Phosphat und Kali sogar über 60 %.

Mithilfe der bayerischen Agrarumweltmaßnahmen Bayerisches Kulturlandschaftsprogramm und Bayerisches Vertragsnaturschutzprogramm fördert der Freistaat darüber hinaus freiwillige Umweltleistungen der Landwirtschaft wie z. B. den Ökolandbau, eine von allen Seiten anerkannte besonders umweltschonende Produktionsweise oder die Schaffung von Blühflächen auf Ackerland etc. Bei der anstehenden Weiterentwicklung werden wir die Agrarumweltmaßnahmen noch stärker an den neuen Herausforderungen wie Klima- und Ressourcenschutz sowie Biodiversität ausrichten"

Helmut Brunner