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Heinz Georg von Wensiersky
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Frage von Sebastian S. •

Frage an Heinz Georg von Wensiersky von Sebastian S. bezüglich Bildung und Erziehung

Lieber Kandidat,

meine Frage bezieht sich auf die Studiengebühren in Niedersachsen. Nur Bayern und Niedersachsen halten an den Studiengebühren fest. 500 € jedes Semester, das macht 5000 € für ein Studium bis zum Master.

Ich studiere in Osnabrück, die Hochschule sitzt auf einem Geldberg á la Dagobert Duck. Vor einigen Wochen habe ich ein Projekt durchgeführt. Wir haben Eigenfrequenzen von einem Bauteil am Computer simuliert. Hinterher wurde dieses Bauteil in unserer Werkstatt der Hochschule gefertigt, um die Wartezeit zu verkürzen wollten wir selber Hand anlegen und das Bauteil selber bauen. Auf Anfrage nur die Beschaffungskosten wieder zu bekommen, kam die Antwort: Das geht nicht, dafür ist kein Geld da. Was teilweise von den Studiengebühren angeschafft wird ist ziemlich lächerlich (ein Beispiel ein "Aufenthaltsraum/Partyraum" für ca. 1.000.000 €) Die Hochschulen wissen einfach nicht wohin mit dem Geld, zurückzahlen fürden Sie es auch nicht.

Zudem habe ich heute in der "Lingener Tagespost" gelesen zum Thema "Kurzarbeit und Minijobs" (28.12.2012, S.10): Die Verdienstgrenze für Steuerbefreiung wird von 400 € auf 450 € hochgesetzt. Für BAföG (Bundesausbildungsförderungsgesetz)-Empfänger bleibt weiterhin die 400 € Grenze. Welcher Politiker (der übrigens nie Studiengebühren zahlen musste) hat das denn entschieden und warum?

Die Frage ist auch sowieso ,bei 40-45 h pro Woche, wo man als Student noch einen "Minijob" hinpacken will?

Ein zweites Thema der "Lingener Tagespost" (S.10) "Studenten":
Bei der Bafög-Rückzahlung gibt es ab 2013 nicht mehr die Möglichkeit Geld zu sparen, als Belohnung zu den 30 % Besten dazu zu gehören oder 1 Semester eher fertig zu werden.
Warum wird auch hier mal wieder quasi an das Portemonnaie des armen Studenten gegangen?

Schonmal ausgerechnet wieviel ein Arbeitsloser + Minijob verdienen kann und das mit einem Student verglichen?

Wie steht Ihre Partei zu den Studiengebühren? Was planen Sie für die Zukunft?

Viele Grüße,

Sebastian Scholz

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Antwort von
DIE LINKE

Hallo Herr Scholz,

wir, die Partei DIE LINKE. und somit auch ich als Direktkandidat für den Wahlkreis 79 - Grafschaft Bentheim - haben zwölf Versprechen, unsere Garantieerklärung, zum Widereinzug in den nds. Landtag abgegeben. An zweiter Stelle dieser Garantieerklärung steht das Versprechen, dass wir umgehend einen Antrag auf Abschaffung aller Studiengebühren stellen werden.
Als einzige Partei wollen wir alle Studiengebühren abschaffen, so wie es Nordrhein - Westfalen auf Druck der LINKEN vorgemacht hat. Die von der SPD eingeführten sogenannten Langzeitstudiengebühren bestrafen vor allem jene, die nebenbei arbeiten müssen, um sich das Studium zu finanzieren. Die ebenfalls von der SPD eingeführten und von allen Studierenden zu zahlenden Verwaltungskostenbeiträge fließen direkt in den Landeshaushalt. Damit muss Schluss sein!
DIE LINKE. stellt folgende Forderungen auf: Abschaffung aller Studiengebühren, auch der sogenannten Verwaltungskosten- und Landzeitstudiengebühren, spätestens zum Sommer 2013.
Der Hochschulzugang wird verbreitert; dabei wird den besonderen Bedürfnissen der Studieninteressierten mit einer beruflichen Ausbildung zum Beispiel durch Brückenkurse Rechnung getragen. Über eine Bundesratsinitiative wollen wir eine BAföG - Reform, damit das BAföG an alle Bedürftigen als Vollzuschuss gezahlt wird. Unsere Vision ist ein selbstbestimmtes Studium, getragen von einer offenen Kultur, in der Studierende mit Abitur oder mit beruflicher Ausbildung ihren gleichberechtigten Platz haben und gefördert werden. Es gibt ausreichend Masterplätze für alle Bachelorabsolventinnen und -absolventen, so dass man vom ersten Semester an miteinander und nicht gegeneinander lernen und arbeiten kann. Der Zwang zur Erwerbstätigkeit ist entfallen.
Sehr geehrter Herr Scholz, ich hoffe ich habe mit meinen Ausführungen Ihre Fragen ausreichend beantwortet.

Mit freundlichen Grüßen und
ein erfolgreiches Jahr 2013 wünschend

Heinz G. von Wensiersky