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Hartmut Koschyk
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Frage von Norbert B. •

Frage an Hartmut Koschyk von Norbert B. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrter Herr Koschyk,

im März 2007 besuchten Vertreter der Europäischen Union Pjöngjang. Sie drängten zu nachweislichen Abrüstungsschritten und sprachen auch die Menschenrechtssituation im Land an. Von diesen Entwicklungen wollte die Union Verbesserungen in den Beziehungen abhängig machen.

Können Sie mir als Vorsitzender der Deutsch-Koreanischen Parlamentariergruppe des Deutschen Bundestages, der auch Nordkorea bereist hat, einen Tipp geben, ob in den Folgejahren positive Entwicklungen vorgestellt wurden, wie sich der Kontakt entwickelt hat und wo ich gegebenenfalls Informationen dazu finden kann? Vielen Dank.

Im Übrigen möchte ich vorschlagen, dass Sie auf Ihrer Website unter http://www.koschyk.de/direktkontakt auch tatsächlich eine Kontaktmöglichkeit bereithalten. Zur Zeit zeigt Firefox dort nur den Text an, dass an dieser Stelle die Kontaktaufnahme möglich sei, jedoch kein Formular oder ähnliches.

Mit freundlichen Grüßen
Norbert Busche

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Busche,

leider hat sich meine Einschätzung der Menschenrechtssituation in Nordkorea seit 2007 nicht verändert. Die Erfahrungen aus Osteuropa in den Jahren vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion und der Regime in Osteuropa zeigen, dass Menschenrechte in einem Regime, wie es in Nordkorea immer noch vorherrscht, nicht verwirklichbar sind. Menschenrechte sind immer auch Ausdruck von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit und werden in Diktaturen als ein das System destabilisierendes Element angesehen.

Ich halte es nach wie vor für richtig, dass die Europäische Union auch weiterhin eine Verbesserung der Beziehungen zu Nordkorea abhängig macht von einer Verbesserung der Menschenrechtssituation, aber auch von nachweislichen Abrüstungsschritten.

Leider sind auch im Hinblick auf eine Abrüstung keine Forstschritte zu verzeichnen. Die Situation auf der koreanischen Halbinsel bleibt unverändert angespannt, wie der nordkoreanische Artillerieangriff auf die Insel Yeonpyeong im November 2010 mit 4 Toten gezeigt hat. Nordkorea lehnt weiterhin Bedingungen zur Aufnahme der 6-Parteien-Gespräche ab. Die USA und Südkorea fordern hingegen vor einer Wiederaufnahme der 6-Parteien-Gespräche sichtbare Schritte Pjöngjangs in der Atomfrage, darunter die Einstellung seiner Urananreicherung.

Im Hinblick auf Ihre Frage nach weiterführenden Informationen, schlage ich vor, dass Sie Kontakt zu den deutschen politischen Stiftungen aufnehmen, die auch in Nordkorea aktiv sind.

Mit freundlichen Grüßen
Hartmut Koschyk