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Hans-Peter Uhl
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Frage von Michael T. •

Frage an Hans-Peter Uhl von Michael T. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Dr. Uhl,

warum haben Sie sich bei der Abstimmung bzgl. Anbau von Genmais enthalten? Haben Sie zu diesem wichtigen Thema keine Meinung oder ist es der Fraktionszwang?

Eine deutliche Mehrheit in Deutschland möchte keine gentechnisch veränderten Lebensmittel, warum also wird das gesetzlich nicht klar und unmißverständlich geregelt. Sie haben die die Möglichkeit dazu sich dafür einzusetzen. CSU Näher am Menschen lese ich immer wieder auf den Plakaten. Näher an der Wirtschaft trifft es wohl besser.

Ich habe es wirklich satt, dass in Deutschland die Interessen der Wirtschaftsverbände und Lobbyisten vor den Interessen der Bürger stehen. Der Verbraucherschutz bzgl. Lebensmittelindustrie ist in Deutschland weit unterentwickelt. Wenn ich sehe wie viele Kinder in meinem Umfeld inziwschen mit Lebensmittelallergien kämpfen, sehe ich hier dringenden Handlungsbedarf.

Ein sehr gutes Negativbeispiel ist vom Carlsberg Konzern die Limonade "Beo Heimat Apfel und Birne" Dies ist mit dem EU Bio Siegel ausgezeichnet. Nur ist da kein Bio drin. Keine Spur von Apfel oder Birne sondern natürliche Aromen, die auch aus Schimmelpilzen hergestellt werden dürfen. Zusätzlich sind in dem Getränk Zitronnensäure E330 und Ascorbinsäure E300. Wo bitte bleibt da das BIO?

Es kann doch nicht sein dass die Lebensmittelkonzerne billig hergestellte Lebensmittel mit dem BIO Etikett teuer verkaufen und die Gemeinschaft hernach die Folgekosten der Gesundheitsschäden tragen soll.

Fazit: Die Gesundheit der Bürger muss Ihnen wichtiger sein, als die Gewinne der Konzerne.

Vielen Dank für eine Stellungnahme
Michael Thurner

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Thurner,

ich gebe zu, dass ich für das Thema Landwirtschaft im Allgemeinen und Gentechnik im Besonderen kein ausgewiesener Experte bin. Aber auch Politik geht nicht ohne Arbeitsteilung. Nicht jeder Abgeordnete kann sich gleichermaßen in jedes Thema vertiefen.

Aber ich sehe Gentechnik in der Landwirtschaft inzwischen mit einiger Skepsis aufgrund der möglichen Umweltrisiken. Zudem ist der Verbraucherwunsch nach nicht-gv Lebensmitteln zu respektieren. Ich will auch nicht, dass die bäuerliche Landwirtschaft in missbräuchliche Abhängigkeiten von Konzernen gelangt. Dennoch müssen wir die Freiheit der Forschung - auch zur Gentechnik - gewährleisten (Art. 5, Abs. 3 GG).

Im CDU/CSU-Regierungsprogramm 2009 - 2013 heißt es:
- „Politik muss die Sorgen der Bürger bei grüner Gentechnik ernst nehmen und darf keine unnötigen Risiken eingehen.“
- „Wir brauchen Sicherheitsforschung in umstrittenen Forschungsbereichen, insbesondere in der grünen Gentechnik.“

Die Grünen lehnen auch jede weitere Forschung ab und senden durch die Art und Weise, wie sie die Debatte führen, falsche Signale aus: Junge Menschen sollen sich nicht mehr (kritisch und aufgeschlossen) mit diesem wissenschaftlich ungeklärten Thema beschäftigen, sondern sich gänzlich davon abwenden. Von dieser Art der Dämonisierung halte ich nichts und habe dem Antrag deshalb nicht zugestimmt.

Mit Gefälligkeit gegenüber ominösen Wirtschaftsverbänden und Lobbyisten hat dies nichts zu tun. Bei mir hat sich übrigens noch nie ein Pro-Gentechnik-Lobbyist gemeldet. Die berüchtigte Lobby-Macht halte ich in weiten Teilen für einen Mythos.

Mit freundlichen Grüßen
Uhl