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Frage von Rudolf W. •

Frage an Günther Felbinger von Rudolf W. bezüglich Gesundheit

Wie ist Ihre Meinung zur ärztlichen bzw. medizinischen Versorgungn im Ländlichen Raum???

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Sehr geehrter Herr Werner,
vielen Dank für Ihre Frage.
Hier meine Antwort:
Die medizinische Versorgung im ländlichen Raum ist ein Grundbedürfnis, das uns in einem Wohlstandsland wie Deutschland bzw. Bayern erhalten bleiben muss. Grundsätzlich gilt es bei der medizinischen Versorgung zu unterscheiden zwischen der Krankenhausversorgung im ländlichen Raum sowie der Hausärzteversorgung, die derzeit in aller Munde ist.
Hinsichtlich der Krankenhausversorgung sehe ich die flächendeckende Versorgung und der Erhalt speziell in unserem Landkreis mit den Krankenhäusern in MAR, KAR und LOH als wichtigen Bestandteil des Wohlfühlens im Lebensraum MSP an. Und alle Parteien und Gruppierungen im Kreistag sind sich einig, dass der Landkreis als Träger hier in der Pflicht steht, auch wenn jährliche Defizite manchmal unumgänglich sind. Aber das Defizit ist es dem Landkreis und allen politischen Gruppierungen wert. Es darf keine Privatisierung der Krankenhäuser an Großkonzerne wie anderswo geben und man kann alle Bürgerinnen und Bürger auch nur ermutigen die Krankenhäuser in MSP bei notwendigem Bedarf zu nutzen, denn damit schafft jeder Einzelne für deren Erhalt mit.
Hinsichtlich der Hausärzteversorgung ist die Ausgangslage etwas schwieriger und sehr komplex, da hier selbst die Landesregierung nur teilweise beeinflussend über den Bundesrat versuchen kann Empfehlungen auszusprechen. Dies ist zumindest vor kurzem seitens der Landesregierung, sprich CSU, als Versprechen geschehen.
Diese hat die Zusage gegeben, sich bei der Änderung des Bundesgesundheitsgesetzes im Oktober für niedergelassene Ärzte einzusetzen. Den niedergelassenen Ärzten soll der Ausstieg aus dem System der kassenärztlichen Vereinigung ermöglicht werden. Und mit einer Neufassung des Paragraphen 73b würden die Krankenkassen verpflichtet, mit den Haus- und Fachärzten, die dies wollen, direkte Verträge abzuschließen. Dadurch erhoffen sich die Ärzte eine gerechtere Vergütung, die in den vergangenen Jahren nach Auskunft der Hausärzte um mehr als die Hälfte reduziert worden ist. Mit dem geplanten Gesundheitsfonds ab 2009 soll das Entgelt nochmals auf ein Viertel dessen abgesenkt werden, was es noch vor 20 Jahren gab.
Damit wären viele ländliche Praxen nicht mehr wirtschaftlich zu führen, so die Befürchtung der Ärzte. Durch die Direktverträge mit den Kassen würde sich die Lage etwas entspannen, da dann die Ärzte nicht mehr machtlos den Krankenkassen ausgeliefert wären. Alle Bürgerinnen und Bürger sind auch hier aufgefordert ihren Unmut kund zu tun, damit überhaupt Bewegung in das System kommt. Sie können beispielsweise jetzt schon bei ihren Krankenkassen nachfragen, ob sie Hausärzteverträge abschließen werden. Wir als Politiker - zumal nicht in der Regierung - können nur immer wieder die Finger in die Wunden legen und auf die Regierungsparteien Druck ausüben, um Verbesserungen für die Hausärzte zu erzielen, sodass es für Ärzte lukrativ bleibt, sich vor allem auch auf dem Land nieder zu lassen.
Denn die hausärztliche Versorgung auf dem Land ist durch kein MVZ - wie
von der Bundesregierung gewollt - zu ersetzen!
Ich hoffe damit Ihre Frage ausreichend beantwortet zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
Günther Felbinger