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Frank-Walter Steinmeier
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Frage von Ines Z. •

Frage an Frank-Walter Steinmeier von Ines Z. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrter Herr Steinmeier,

mein Mann ist 52 Jahre alt und arbeitet gerade mal wieder als ausgebildeter Baumaschinist, Facharbeiter, (Baggerfahrer, Radladerfahrer, Maschinist für Großgeräte), er ist und war nie krank oder hat nie unentschuldigt gefehlt, auf dem Bau. Er hat jedes Jahr Probleme, nachdem er zum Winter entlassen wird, als "Ausgebildeter" eine Arbeit zum Mindesttarif Bau in Deutschland zu finden. Die Bundesregierung hat erklärt, dass mehr in die Bildung investiert werden soll. Es ist aber heutzutage so, dass von den Unternehmen ausgebildete Facharbeiter nicht eingestellt werden, weil "Angelernten" weniger bezahlt werden muss. Wie stellen Sie sich vor, dass dem ein Riegel vorgeschoben wird, da meinem Mann, der in seinen Bewerbungen den gesetzlichen Mindestlohn von zur Zeit 12,70 € für Berlin angegeben hat, gerade deshalb (natürlich nicht mit dieser Begründung) Absagen erteilt werden oder keine Rückmeldungen erfolgen? Wie stellt sich die Bundesregierung weiterhin vor, dass mein Mann auch noch mit 67 Jahren auf dem Bau schwere körperliche Arbeiten verrrichtet? Wenn er dann überhaupt noch einen Arbeitgeber findet????
Ich hoffe, entgenden bisher von anderen Wählern an Sie gestellte Fragen beantwortet zu bekommen und verbleibe

mit frl. Gruß
I. Zehl

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Zehl,

herzlichen Dank für Ihre Mail, in der Sie sehr offen die berufliche Situation Ihres Mannes schildern. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass mit zunehmendem Alter ernste gesundheitliche Beeinträchtigungen häufiger auftreten und das Risiko steigt. Das gilt besonders in körperlich anspruchsvollen Berufen wie den Bauberufen. Doch gerade in diesen Tätigkeiten ist die körperliche Gesundheit für die Leistungsfähigkeit eine entscheidende Voraussetzung. Daher ist hier die Gefahr besonders hoch, dass Erwerbstätige mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen in diesen Berufen ihren Arbeitsplatz verlieren, oder im Falle von Arbeitslosigkeit keinen neuen Arbeitsplatz finden.

Wir wollen, dass möglichst viele gesund bis zur Regelaltersgrenze arbeiten können. Wo dies nicht geht, brauchen wir aber auch Gestaltungsspielraum für flexible Übergänge vom Erwerbsleben in die Altersrente. Die Altersteilzeit kann hier helfen. Deswegen wollen wir die von der Bundesagentur für Arbeit geförderte Altersteilzeit bis 2015 verlängern, wenn ein Unternehmen eine frei werdende Stelle mit einem Auszubildenden oder Ausbildungsabsolventen neu besetzt.

Zudem wollen wir im Rahmen der Altersteilzeit individuellen und betrieblichen Bedürfnissen besser gerecht werden. Die Möglichkeit, eine Altersrente auch als Teilrente bei paralleler Teilzeitbeschäftigung in Anspruch zu nehmen, wollen wir bereits ab dem 60. Lebensjahr ermöglichen. Damit werden wir mehr Beschäftigungsbrücken zwischen jung und alt in den Betrieben bauen.

Mit freundlichen Grüßen an Sie und Ihren Mann

Ihr Frank-Walter Steinmeier Team