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Figen Izgin
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Frage von Simone M. •

Frage an Figen Izgin von Simone M. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrte Frau Izgin,

an den Volkshochschulen in Berlin arbeiten 600 Dozent/innen arbeitnehmerähnlich, d.h. wir arbeiten hauptberuflich in der Weiterbildung, z.B. in Integrationskursen oder Computerkursen, werden aber über Stunden-Honorare bezahlt. Wir arbeiten in permanent unsicheren Arbeitsverhältnissen und ohne grundlegende soziale Absicherungen wie z.B. eine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Mutterschutz u.ä.
Die Honorare sind dabei nicht annähernd hoch genug, um eine private Absicherung bezahlen zu können.
Aus diesem Grunde streben die Gewerkschaften verdi und GEW, in denen viel von uns Mitglieder sind, Tarifverträge für arbeitnehmerähnliche Dozent/innen an.
Würden Sie als Abgeordnete unsere Forderung nach einer Verbesserung unserer prekären Arbeitsverhätnisse unterstützen ?

Mit freundlichen Grüßen
Simone Moog

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Moog,

ihre Forderungen für eine deutliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen an Volkshochschulen sowie insgesamt in der öffentlich finanzierten Weiterbildung ist unbedingt unterstützenswert. Die Arbeitsbedingungen und Entgelte in diesem Bereich sind seit vielen Jahren immer weiter gedrückt worden und inzwischen skandalös niedrig. Die Berliner Volkshochschulen haben mit Beteiligung der Arbeitgeberseite an den Kosten der Sozialversicherung gegenüber anderen Ländern Vorbildcharakter. Dies reicht allerdings bei weitem nicht aus. Deshalb begrüße ich die Aktivitäten von ver.di und GEW für höhere Honorare.

Damit sich in der Weiterbildung die Arbeitsbedingungen insgesamt verbessern, unterstützen wir als LINKE weitere Initiativen in dieser Richtung. Hierzu gehört nicht zuletzt der vor kurzem eingereichte Antrag auf eine Allgemeinverbindlichkeitserklärung des Branchenmindestlohnes in der SGB II/III-finanzierten Weiterbildung. Das Bundesarbeitsministerium ist hier gefordert, der Allgemeinverbindlichkeit endlich zuzustimmen und damit für einen großen Bereich der Weiterbildung Mindeststandards einzuziehen.

Im Berliner Wahlkampf machen wir uns dafür stark, dass mehr Geld in Bildung fließt. Die Volkshochschulen sind seit vielen Jahren chronisch unterfinanziert. Hierunter leiden nicht zuletzt die Angestellten und Honorarkräfte. Damit sich eine bessere (Weiter)bildung auch finanzieren lässt, treten wir für eine gerechtere Steuerpolitik ein - zum Beispiel durch die Einführung einer Vermögenssteuer. Diese könnte jährlich eine Mrd. Euro zusätzlich in den Berliner Haushalt spülen.

DIE LINKE wird weiter an der Seite der Beschäftigten und der Gewerkschaften dafür streiten, dass das Lohndumping in der öffentlich finanzierten Weiterbildung endlich gestoppt wird.

Mit freundlichen Grüßen
Figen Izgin