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Felix Kalbe
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Frage von Tom G. •

Frage an Felix Kalbe von Tom G. bezüglich Bildung und Erziehung

Sollte Thüringen ein Vorreiter im Bildungswesen werden? Wenn ja, wie wollen Sie das gewährleisten?

Fänden Sie es Sinnvoll alternative Schulsysteme (in allen Bildungseinrichtungen (Grundschule, Realschule, Gymnasium)) zu testen und bei positiver Resonanz diese auch im gesamten Freistaat / Bund einzuführen?

Ist ein solcher Test an Menschen (Kinder /Jugendliche mit Zustimmung der Eltern) für Sie überhaupt vertretbar?

Wie könnte deiner Meinung nach ein solches Bildungssystem gestaltet sein?
(Bsp. alternatives Grundschulsystem, Montessori)

Portrait von Felix Kalbe
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Lieber T. G.,

Vielen Dank für die Frage!

Selbstverständlich sollte Thüringen ein Vorreiter im Bildungswesen werden. Dazu ist allerdings noch einiges an Arbeit nötig. Ein erster Schritt wird mit den zwei beitragsfreien KiTa-Jahren gegangen. Hier versuchen wir im Freistaat bereits in der frühkindlichen Bildung Schwerpunkte zu setzen. Verbunden mit einer Neueinstellung von Lehrern und der Förderung außerschulischer Bildung durch freie Träger der Jugendhilfe kann unser Bildungssystem sehr gut ausgebaut werden. Hier liegt ein großer Schwerpunkt für die nächsten Jahre. Hier muss der Freistaat gut in die Zukunft investieren.

Ich denke nicht, dass in allen Schulen und Bildungseinrichtungen alternative Schulsysteme getestet werden sollten, sondern vielmehr, dass die bereits vorhandenen Systeme weiter ausgebaut werden müssen. So kann beispielsweise das System der Gesamtschulen und der Gemeinschaftsschulen, da wo es bereits vorhanden ist, weiterentwickelt und verstärkt werden. Was gut ist, wird übernommen. Was nicht gut ist, muss überarbeitet werden. Selbstverständlich können gute Erfahrungen auch landesweit geteilt werden und auch in den Bund gestreut werden.

Ein solcher „Test“ an jungen Menschen ist aber nur dann tragbar, wenn kompetenzorientiertes Lernen das vermittelt, was Unterrichtsstoff ist und muss nach konkreten Maßgaben durchgeführt werden. Wenn negative Resultate abzusehen sind, müssen die Alarmglocken läuten und rechtzeitig gegengesteuert werden.

Die Gestaltung eines solchen Systems wird definitiv nicht einheitlich sein, sondern von Vielfalt leben. Gerade Schulen in freier Trägerschaft sind ebenso eine Bereicherung, wie gute staatliche Schulen.
Die Buntheit macht unser Bildungssystem aus - und vor allem die Lehrkräfte und Pädagogen. Ihnen obliegt die große Verantwortung, eine junge Generation zu stärken und zu bilden.

Herzliche Grüße

Felix Kalbe