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Erwin Huber
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Frage von Marie-Luise J. •

Frage an Erwin Huber von Marie-Luise J. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Huber,

gestatten Sie mir eine Grundsatzfrage: Wie interpretieren Sie bzw. die CSU vor allem aus heutiger Sicht den Parteinamen "christlich"?
Bitte erklären Sie mir die Rechtfertigung für diesen Zusatz. Wie kann es christlich sein, wenn die CSU sich für Atomenergie einsetzt, wenn die CSU für die Autobahn durchs Isental ist, wenn die CSU nur für den staustufengestützen Donauausbau stimmt, wenn die CSU sich für die dritte Startbahn am Münchner Flughafen ausspricht...usw.
Widerspricht sich das Ganze nicht?

Mit freundlichen Grüßen
M.L. Jungnickel

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Antwort von
CSU

Sehr geehrte Frau Jungnickel,

das "C" hat für uns einen besonderen Stellenwert: Das christliche Menschenbild ist die Grundlage unseres Handelns. Wir stehen für Freiheit und Verantwortung, Solidarität und Chancengleichheit. Im Mittelpunkt unserer Politik steht der Mensch. Wir haben als Leitbild für eine vitale und gerechte Gesellschaft die "Solidarische Leistungsgesellschaft": Sie ist eine an das christliche Menschenbild gebundene, wertorientierte Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung, mit der wir die Voraussetzungen für ein eigenverantwortliches Leben und ein gerechte Teilhabe aller am Fortschritt schaffen.

Mit unserer Politik "näher am Menschen" haben wir Bayern geprägt. Dass unser Land heute so hervorragend da steht, ist vor allem den fleißigen und tüchtigen Menschen zu verdanken. Es ist aber auch das Verdienst der erfolgreichen Politik der CSU, die mit politischem Weitblick, mit dem Mut zur unbequemen Wahrheit und mit kraftvollem Handeln für die Menschen die Rahmen-bedingungen gesetzt hat, dass es den Menschen in Bayern heute besser geht als anderswo.

Dazu gehört auch, dass wir den Mut zu Entscheidungen haben, die unser Land voranbringen. Denken Sie in diesem Zusammenhang bitte nur an so erfolgreiche Projekte wie den Forschungsreaktor in Garching oder den Bau des Flughafens im Erdinger Moos. Hier gab es im Vorfeld große Widerstände und teilweise sogar Anfeindungen. Heute bezweifelt niemand mehr ernsthaft, dass diese Leuchtturmprojekte Bayern wirtschaftlich und technologisch stärker gemacht haben, den Menschen Arbeit und Wohlstand gebracht haben und es wert waren, dafür zu kämpfen.

Das gilt in ähnlicher Weise auch für die von Ihnen angesprochenen Punkte: Das Thema Kernkraft muss man auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit sehen. 60 Prozent des bayerischen Strombedarfs wird über die Kernkraft abgedeckt. Diese Lücke muss geschlossen werden, wenn unsere sicheren deutschen Kernkraftwerke abgeschaltet werden sollten. Es besteht sonst die große Gefahr, dass sich die Strompreise massiv verteuern und durch andere Formen der Energiegewinnung wie Gas oder Kohle unsere Umwelt weiter belastet wird. Denn die regenerative Energie kann die benötigten Strommengen noch nicht liefern. Beim Donauausbau ist es ähnlich: Binnenschiffe helfen, das Klima zu schützen. Ein Binnenschiff ersetzt rund 100 Sattelschlepper und vermeidet damit zwei Drittel der CO2-Emissionen gegenüber dem Transport auf der Straße. Das Teilstück zwischen Straubing und Vilshofen ist der letzte Engpass auf der 700 Kilometer langen Strecke auf der Donau zwischen Aschaffenburg und Passau. Wer CO2-Verminderung im Güterverkehr will, muss Ja zum Donauausbau sagen. Und beim Ausbau der A 94 München - Pocking ist es gelungen, die dringend notwendige Autobahnanbindung des Mühldorfer Raums mit dem Schutz der Anwohner und den Belangen des Naturschutzes in Einklang zu bringen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr
Erwin Huber