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Claus-Peter Matetzki
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Frage von Jürgen R. •

Frage an Claus-Peter Matetzki von Jürgen R. bezüglich Verkehr

In Ihrem Wahlgebiet liegen auch die beiden vom Fluglärm betroffenen Orte Quickborn und Hasloh. Wie bekannt, werden fast 50% aller Flugbewegungen des Hamburger Flughafens über die beiden Orte abgewickelt. Die restlichen Flüge verteilen sich auf 3 Hamburger Runways, davon "Alterdorf" mit nur rund 1%. Das ist unausgewogen und belastet die beiden Orte überproportional.

Seit 1999 finden über eine faire Verteilung Gespräche zwischen der Landesregierung in Kiel und dem Senat in Hamburg auf Staatsrat- bzw. Staatssekretärsebene ohne Erfolg statt.

Wie stehen Sie zu dem Thema, was gedenken Sie zu tun?

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Antwort von
DIE LINKE

Hallo Herr Radowitz.

Ausgewogenheit bei der Lastenverteilung, ist meiner Ansicht nach selbstverständlich. Dies sollte auch in dieser Frage so sein. Aber: Wäre es nicht besser, statt die -ohne Zweifel starken- Belastungen nur zu verteilen, sie zu reduzieren ?

Ich vermag nicht einzusehen, wieseo Flugreisen mittlerweile (teilweise) so billig sind wie Taxifahren und im Gegenzug die Eisenbahn so teuer wird, dass man meint, den Zug gekauft zu haben. Aus Sicht der Umwelt und der Volkswirtschaft, halte ich diese Entwicklung für sehr bedenklich !

Ein sehr großer Teil dieser Dumpingpreise sind nur durch Steuervergünstigungen des Staates -also von uns allen- an die Fluggesellschften und durch eine -sicher längst nicht mehr zeitgemäße- Steuerfreiheit des Flugbenzins machbar.

(Wie würde ihnen das gefallen...keine Mineralölsteuer an der Tankstelle mehr, wenn Sie Ihren Wagen betanken ! Ach so, stimmt ja... Das gilt leider nicht für Sie, Herr Radowitz. Sie sind ja keine Fluggesellschaft !)

Somit müssen die Anwohner nicht nur unter den Umweltbelastungen leiden, sondern sie bezahlen auch noch selber dafür !

Um ihre Frage zu beantworten: Ich würde mich dafür einsetzten, dass die Kosten eines Fluges nicht mehr -künstlich aus unseren Steuergeldern- subventioniert werden, sondern einem marktgerechten Preis entsprechen. Dadurch würde -zwangsläufig- die (schon jetzt erhebliche) Zahl der Flugbewegungen sinken und somit auch die Belastungen für Umwelt und Anlieger. Der verbleibende Rest, muss dann gleichmäßig verteilt werden.

Sicher werden jetzt einige einwenden: Aber die vielen Arbeitsplätze... Um wieviel Arbeitsplätze handelt es sich denn hier ? Sind es wirklich so viele, dass es in einem vernünftigen Verhältnis steht, dafür die Staatskasse zu leeren, die Anwohner einer ganzen Region und die Umwelt massiv zu schädigen, nur damit pro Schicht vielleicht 10 Servicekräfte mehr eingestellt werden ?
Sonst wird überall auf Marktmechanismen und Selbstregulierung bestanden...wenn es aber an die Subventionen geht, soll das kein Thema mehr sein ?

C-P Matetzki