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Frage von Martin S. •

Frage an Claudia Roth von Martin S. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Wertes Büro-Team
Bezug nehmend auf Eure Antwort an Hr. Mayer vom 4.11.:
„(...) müssen wir jetzt die Weichen zügig stellen. (...) Ein verantwortlicher Abzug braucht Zeit und eine gründliche Vorbereitung.“
Glaubt Ihr einem Elefanten, der im Porzellan-Laden von Verantwortung trötet?
Seit fast 9 Jahren verteidigen wir uns erfolgreich gegen die ständigen Angriffe aus Afghanistan. Warum jetzt diese Eile?

(...) brauchen wir eine massive Verstärkung der Ausbildung von Polizei und Armee, ...“
In einem Land, in dem seit 30 Jahren Krieg herrscht, ist die militärische Ausbildung sicherlich das Wichtigste.
„...damit die (...) Polizei und die Armee mittelfristig in der Lage sind, die Sicherheit (...) zu garantieren.“
Gut ausgebildete Soldaten und Polizisten sind Diener ihrer Machtbefohlenen.
In wessen Auftrag dienen sie eigentlich?
Karsai ist der nichtgewählte Präsident von Gnaden des amerikanischen Militärs. Obwohl der Wille des afghanischen Volkes unkenntlich bleibt, wissen alle, was das afgh. Volk will: eine Demokratie nach westlichen Vorstellungen. Woher stammen diese Erkenntnisse?

Bündnisfall
Wenn die Tolerierung von Militär-Camps (Taliban) und militärische Ausbildung (Al Qaida) eine Intervention rechtfertigen, wäre eine Nato-Intervention in den USA dringend angesagt. Oder wurden die Millionen an privaten Militärs (Blackwater, etc.) außerhalb der USA ausgebildet?
Alle Terroristen des 9/11 bedienten sich der Fähigkeiten, die durchaus im Rahmen einer zivilen Ausbildung zu erlangen sind. Zwei davon bekanntermaßen in Hamburg bzw. Florida.
Warum wurde gegen militärische Ausbildung vorgegangen, obwohl sie bei den Anschlägen kaum, zumindest keine wesentliche Rolle spielte und im Gegenzug jetzt wiederum in A. gefördert werden soll?
Die wesentliche Änderung ist der Auftraggeber: die USA. Aufgrund welcher Tatsachen sollten wir vertrauen, dass nicht wieder nur eine Diktatur von Amerikas Gnaden installiert werden soll? Etwa weil es im 20. Jh. so selten vorkam?

Gruß
Schmidt

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