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Christel Riemann-Hanewinckel
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Frage von Ulf G. •

Frage an Christel Riemann-Hanewinckel von Ulf G. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrte Frau Riemann-Hanewinkel,

als Staatssekretärin im Familienministerium haben Sie sich dafür ausgesprochen, dass Sie sich ein Renteneintrittsalter von 70 Jahren vorstellen.

Soll das wirklich heissen, dass 70 jährige noch als Arzt operieren ? Maurer noch Steine schleppen? die Bodyguards dem Kanzler noch Schutz bieten? Piloten noch im Cockpit sitzen? oder wollen Sie einfach nur die Rentenzahlungen mit diesem bösartigem Trick kürzen ?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Goebel,

es gibt viele Menschen jenseits der 55, die gerne arbeiten wollen aber im Arbeitsleben aufgrund ihres Alters benachteiligt werden. Dieses Problem habe ich in der vergangenen Woche in meinem Interview mit dem Deutschlandradio angesprochen. Fast 60 Prozent der 55-64-Jährigen in Deutschland gehen heute keiner Erwerbstätigkeit mehr nach. Die wenigsten von ihnen tun dies aus Überzeugung. Sie bleiben zu Hause, weil sie keine Arbeit mehr finden: derzeit gibt es in rund 41 Prozent der Betriebe bundesweit keine Beschäftigten mehr, die älter sind als 50 Jahre.

Es ist eine Tatsache, dass wir heute durchschnittlich länger leben und auch länger gesund und leistungsfähig bleiben. Ich setze mich dafür ein, dass diejenigen Älteren, die arbeiten wollen, auch die Chance dazu bekommen. Dafür hat die Bundesregierung in vergangenen Jahren schon einiges getan, z. B. durch Lohnkostenzuschüsse oder Verbesserungen im Bereich der Weiterbildung. Das gesetzliche Renteneintrittsalter auf 70 Jahre zu erhöhen, ist dabei für mich derzeit überhaupt keinThema.

Mit geht es darum, diejenigen zu unterstützen, die den Wunsch haben, länger zu arbeiten: Menschen, die nicht ausgeschlossen werden wollen, sondern denen es Freude macht, ihre Erfahrungen, ihr Potenzial und ihr Können auch im fortgeschrittenen Alter gemeinsam mit Jüngeren in ein Unternehmen oder eine Tätigkeit einzubringen.

Zu diesem Standpunkt stehe ich - auch wenn ihn einige in der letzen Woche missverstehen wollten. Unter www.dradio.de können Sie sich, wenn Sie möchten, das Interview, das am 11. August um 6:50 Uhr gesendet wurde, noch einmal anhören.

Mit freundlichen Grüßen

Christel Riemann-Hanewinckel