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Burkhardt Müller-Sönksen
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Frage von Guido F. •

Frage an Burkhardt Müller-Sönksen von Guido F. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Müller-Sönksen,

in Ihrer Antwort an Herrn Dittmann weisen Sie auf die drei Säulen der Drogenpolitik hin.
Wie hoch sind die Ausgaben der öffentlichen Haushalte jeweils für die einzelnen Säulen Prävention, Therapie und Repression?

Ihre Ausführungen zu Studien, die zeigen, "dass Cannabis immer stärker und giftiger wird" und zu Experten, die "auf die Gefahr von schizophrenen Psychosen" hinweisen, entstammen einem Textbaustein, der nahezu wörtlich von den meisten Abgeordneten der FDP angeführt wird, die zum Thema Cannabis befragt werden.
Wer ist Urheber des Textbausteins und auf welche wissenschaftlichen Arbeiten, bzw. wessen Expertenmeinung stützen sich dessen Aussagen?

Wie erklären Sie, dass kein bekannter Todesfall auf eine Vergiftung durch Tetrahydrocannabinol (THC), den Hauptwirkstoff der Hanfpflanze, zurückzuführen ist, und eine letale Dosis für den Menschen niemals ermittelt wurde, weil sie so hoch liegen soll, dass eine Überdosierung so gut wie ausgeschlossen ist? (vgl. http://tinyurl.com/bdk-27-schnelle )

Falls der Wirkstoffgehalt in Cannabisprodukten tatsächlich angestiegen ist, würde dies lediglich bedeuten, dass die gewünschte Wirkung schon mit dem Konsum einer geringeren Gesamtmenge erreicht werden könnte. Für das Rauchen würde das eine geringere Lungenbelastung und damit eine Minimierung des wohl größten Risikos bedeuten (vgl. http://tinyurl.com/65dcl2p ).
Welche besonderen Gefahren wären Ihres Erachtens mit einer Steigerung des Wirkstoffgehalts verbunden?
Sind Ihnen Studien bekannt, welche belegen, dass sich aufgrund einer höheren Konzentration im Ursprungsmaterial, die Wirkungsweise des Hauptwirkstoffs THC im menschlichen Körper verändert?

Eine britische Langzeitstudie zeigte, dass Cannabiskonsum offenbar keine signifikanten Auswirkungen auf die Entwicklung von Schizophrenien und anderen Psychosen ausübt (vgl. http://tinyurl.com/34u4qm8 ).
Wie ist dies angesichts Ihrer Einlassungen möglich?

Freundliche Grüße
Guido Friedewald

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Friedewald,

vermutlich wissen Sie bereits, dass eine exakte Auflistung der einzelnen Ausgaben für Prävention, Therapie und Repression so einfach nicht möglich ist und sich von den gesetzlichen Krankenversicherungen bis zur Justiz auf unterschiedliche Bereiche erstreckt.

Mein Eindruck ist jedoch, dass Ihre Frage darauf abzielt, den Konsum von Cannabis zu verharmlosen. Zu dieser Thematik habe ich mich bereits deutlich ausgesprochen. Mir geht es nicht darum einzelne Drogen gegeneinander aufzuwiegen. Auch können Sie sicherlich nachvollziehen, dass ich Ihnen als medienpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion keine wissenschaftlich fundierte Einschätzung zur Wirksamkeit von Tetrahydrocannabinol geben kann, dazu bitte ich Sie sich an unsere ausgewiesenen Experten zu wenden. Allerdings bin ich überzeugt, dass von Drogen jeglicher Art eine erhebliche Gefahr für unsere Gesellschaft ausgeht und rate jedem vom Konsum illegaler Drogen ab.

Mit freundlichen Grüßen

Burkhardt Müller-Sönksen