Wie stehen Sie zur Umstellung des Fahrplans ab Dezember 2025, der Elmshorn weitgehend, Tornesch und Prisdorf vollständig von einer umsteigefreien Verbindung nach Altona abhängt?
Wie an verschiedenen Stellen berichtet, hat nah.sh in diesem Jahr eine massive Verschlechterung der Verbindung Elmshorn-Altona geplant. Nach den morgendlichen Zügen fahren ab ca. 8 Uhr nur noch die Regionalexpresszüge nach Altona. Stündlich. In der Gegenrichtung bis auf einen Zug um 15:22 Uhr ebenfalls nur stündliche Regionalexpresse.
Begründet wird dies zum Einen mit der (seit Jahren brachliegenden) Baustelle Diebsteich, die nach DB-Angaben frühestens im Sommer 2026 weitergehen wird. Zum Anderen nach dem "Wunsch", mehr Züge zum Hauptbahnhof zu leiten.
Insgesamt bedeutet dies auf dem Rücken hunderter bis tausender Pendler nach Altona eine minimale Verbesserung für die übrigen Pendler. Einige müssen nicht mehr stehen, dafür kommt man aus Tornesch nur noch mit Umstieg und ca. 15-20 Minuten langsamer (pro Richtung!) nach Altona. Insgesamt verliert man bei 5 Pendeltagen pro Woche somit rund 3 Stunden Lebenszeit!
Das ist kein Fortschritt, und die vorgeschobenen Gründe sind eine Farce!
Sehr geehrter Herr E.,
vielen Dank für Ihre Frage. Die verspätete Rückmeldung bitte ich zu entschuldigen.
Ich kann Ihren Unmut über die verlängerte Fahrtzeit durch den angekündigten Fahrplanwechsel von Tornesch nach Altona gut nachvollziehen, insbesondere vor dem Hintergrund der zeitlichen Verzögerung der zugrundeliegenden Baumaßnahmen.
Hintergrund der geänderten Taktung sind im Wesentlichen zwei Aspekte: auf der einen Seite die verzögerten Bauarbeiten an der Haltestelle Diebsteich und auf der anderen Seite die im Landesnahverkehrsplan (LNVP) avisierte "2+2-Taktung". Die Taktung soll sicherstellen, dass jeweils zwei Züge die Stunde nach Altona und nach Hauptbahnhof fahren. Die Realisierung der 2+2-Taktung hat sich durch die verzögerten Bauarbeiten am Bahnhof Diebsteich erneut verzögert, bleibt aber die Ziel-Taktung.
Ab August 2026 sollen in Diebsteich die Bauarbeiten beginnen, unter anderem mit einem Abriss eines Kreuzungsbauwerks, so dass weniger Gleise zur Verfügung stehen und ein Trassenkonflikt zwischen Fern- und Regionalverkehr aber auch innerhalb des Regionalverkehrs entsteht.
Ich habe gegenüber dem Verkehrsministerium auf die zusätzliche Belastung für Altona-Pendler hingewiesen und darum gebeten, in Gesprächen mit der DB und der Nordbahn noch einmal den Einsatz zusätzlicher Verstärker zumindest bis August 2026 zu prüfen und auch ab August 2026 nach Möglichkeiten zu suchen, die Anbindung Altonas über das bisher geplante Angebot zu verbessern. Dafür setze ich mich auch in künftigen Gesprächen ein.
Bei Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Birte Glißmann

