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Bernhard Richter
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Frage von Maria-Ines M. •

Frage an Bernhard Richter von Maria-Ines M. bezüglich Umwelt

Lieber Herr Richter,

was für ein Plan haben Sie im Bereich der Mülltrennung sich angedacht?
Wo ich wohne - Mülltrennung in Mannheim, gibt es vieles zu bearbeiten, insbesonders auf der Strasse (Innenstadt)

Danke und Grüße,

Frau Mosqueira-Gomez

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Antwort von
ÖDP

Sehr geehrte Frau Mosqueira-Gomez,

schönen Dank für Ihr Interesse an unseren Ideen für den zukünftigen Umgang mit Müll, der auch in weiten Bereichen Rohstoff darstellt.

Ich möchte zunächst auf den ersten Teil Ihres Schreibens eingehen. Unserer Meinung nach sind die Produktionsabläufe in der Wirtschaft immer noch stark ökonomisch und nicht ökologisch ausgerichtet. In den meisten Bereichen produzieren wir nach wie vor Wegwerfprodukte. Durch die steuerliche Überbetonung des Faktors Arbeit haben wir sehr hohe Löhne, die die Arbeitgeber eher dazu bewegen, Arbeitsplätze wegzurationalisieren als welche zu erhalten oder gar zu schaffen. Dank der hohen Löhne lohnt es sich auch nicht, Apparate oder Maschinen zu richten. Im günstigsten Fall werden komplette Module, oft größeren Umfangs, einfach ausgewechselt und die alten weggeworfen. Aufgrund der vielen verwendeten Mischprodukte, weil schnell und preiswert produziert werden muss, bedeutet jeder Recyclingvorgang aber auch ein „downcyclen“. Millionen von Tonnen werden quer durch die Länder und Kontinente gekarrt, um zentralisiert entweder verbrannt oder meist mit abnehmender Qualität wieder verwertet zu werden.

Durch unsere „Ökologische Steuerreform“ wollen wir eine sozial-ökologische Gesellschaft erreichen. In den nächsten 15 bis 20 Jahren soll sowohl der Verbrauch von nicht-erneuerbarer Energie (Kohle/Atom) und der Verbrauch von Rohstoffen als auch der Schadstoffausstoß graduell steigend besteuert werden. In gleicher Höhe werden die Arbeitgeber bei den Lohnnebenkosten entlastet, was sinkende Arbeitslöhne bedeutet. Die Bürgerinnen und Bürger werden in gleichem Maße mit einer entsprechend abnehmenden Mehrwertsteuer entschädigt. Diese Ökosteuer ist also aufkommensneutral. Die Produkte werden von Jahr zu Jahr preiswerter durch sinkende Lohnkosten und damit reparabel, was wiederum weniger Rohstoff- und Energieverbrauch und auch weniger Schadstoffausstoß bedeutet. Das bringt automatisch weniger Mülltrennung oder Recycling mit sich. Diese sehr intelligente und nachhaltige Wirtschaftsweise wird zunehmend wichtig für uns und vor allem für zukünftige Generationen, denn wir haben nur diese eine Welt - wir sollen sie gemäß der Bibel bewahren und pflegen, nicht verbrauchen. Ich möchte sogar sagen, dass wir sie zurzeit durch unsere Lebensweise nicht nur verbrauchen, sondern sogar verwüsten. Das Schlimme daran ist, dass die ganze Welt diese umweltzerstörende Lebensweise der führenden Industriestaaten ebenfalls anstrebt, was man den Menschen dort auch nicht verübeln darf. Wir sind ihr schlechtes Beispiel aus meiner Sicht. Vergleichen Sie dazu die Berechnungen unter dem Begriff „ökologischer Rucksack“ oder „ökologischer Fußabdruck“.

Damit komme ich zum zweiten Teil Ihrer Anfrage. Solange es keine Ökologische Steuerreform wie die der ÖDP gibt, wird es immer billige Dosen, Flaschen, Gläser, Tetra-Packs, Plastik, Papier und viele andere Wegwerfartikel geben, die unsere Straßen bzw. Stadtteile wie die Innenstadt Mannheims zum Saustall machen. Dafür ist dann letztendlich die Stadtreinigung zuständig - und die bezahlen wiederum wir über unsere Steuern.

Ich hoffe, dass Sie mit meiner Antwort zufrieden sind, wenn nicht - bitte nachhaken.

Mit freundlichen Grüßen

Bernd Richter