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Axel Wilke
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Frage von Hans-Günter G. •

Frage an Axel Wilke von Hans-Günter G. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Dr. Wilke,
Hallo Axel,

stehst Du immer noch zu Deiner Antwort vom 20.02.2011?

Sicher wirst auch Du, so wie Deine Parteivorsitzende und alle Deine Freunde der Verlängerungslobby, einen Schwenk von 180 Grad vollziehen, obwohl die Situation in Deutschland sich durch die Ereignisse in Japan nicht verändert haben.

Schon vor Japan gab es ein "Restrisiko", das Du und Deine Partei leichtfertig in Kauf genommen haben. Deine Parteivorsitzende, als gelernte Physikerin, hat gewusst was es heisst, wenn das Restrisiko eintritt.

Bitte beantworte meine Frage:

Würdest Du gegebenenfalls gegen Deine eigene Partei stimmen, sollte die Regierungskoalition die Reaktoren, die jetzt abgeschaltet werden sollen, nach den Wahlen wieder in Betrieb genommen werden?

Ministerpräsident Mappus hat plötzlich Verständnis für die Ängste seiner Bürger. Diese Ängste waren schon lange vor Japan vorhanden. Ist nicht zu befürchten, dass es bei Mappus, als auch bei allen anderen "Geläuterten", die bevorstehenden Wahlen sind, die ihnen Angst machen?

Freundliche Grüße

Hans-Günter Glaser

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Glaser, lieber Hans-Günter,

Wie könnte man nicht in Angesicht der dramatischen Bilder aus Japan geschockt sein, und vor allem auch den Schock vieler anderer Menschen wahrnehmen und in sein politisches Handeln einfließen lassen? Ob man das dann gleich als Wende um 180° bezeichnen muß, weiß ich nicht. Kernkraft war und ist Brückentechnologie, nur wird unter dem Eindruck der japanischen Katastrophe diese Brücke schmaler und kürzer werden. 3 Monate lang in den Kraftwerken alles ein weiteres Mal auf den Kopf zu stellen und nach Sicherheitslücken zu suchen, damit sich Ähnliches wie in Japan bei uns nicht ereignen kann, ist zwingend und richtig. Nach allem was ich jetzt weiß, dürfte auch die von mir bereits angesprochene Grundlastversorgung ohne die alten Kraftwerke problemlos möglich sein, so daß ich es für angebracht hielte, diese ohne große Prüfung, ob ihr Betrieb noch verantwortet werden kann, abzuschalten. Dies betrifft die bekannten sieben AKW´s, darunter Philippsburg I. Insofern hat sich meine Position geändert und bin ich bereit die Neuregelung des Atomausstiegs zurückzunehmen. Was die anderen Kraftwerke angeht, so muß das Prüfungsergebnis abgewartet werden, bevor endgültige Entscheidungen getroffen werden können. In die Abwägung wird auch einfließen müssen, daß es auch noch die Klimaveränderung gibt. Die CO2-Problematik tritt zwar gerade stark in den Hintergrund, ist aber doch da, und der Bau neuer Kohlekraftwerke für die Grundversorgung ist deshalb sicher weiter keine Alternative. Noch schneller als bisher muß daher bundesweit der Weg der erneuerbaren Energien begangen werden, und ich bin froh und stolz, daß wir hier in Speyer unter Verantwortung gerade der CDU mustergültig vorgegangen sind und mit unserem Energiekonzept Maßstäbe setzen.